Weidegang statt intensiver Stallmast von Kälbern ist gut fürs Tierwohl, zeigen Untersuchungen des Verdauungstrakts. (Foto: Brigitte Stein)

Weide schont den Kälbermagen

Wenn Bullenkälber auf der Weide fressen, entwickeln sie weniger Entzündungen im Verdauungstrakt

Intensiv gemästete Kälber haben häufig Verletzungen der Labmagen-Schleimhaut. Eine Studie des Thünen-Instituts zeigt, dass hingegen Kälber, die auf der Weide gemästet werden, keine oder nur milde Verletzungen im Labmagen aufweisen.
In der Studie wurden die Labmägen von 111 Kälbern untersucht, die im Alter von etwa 32 Monaten geschlachtet wurden. 104 der geschlachteten Kälber hatten nur geringe Verletzungen der Labmagen-Schleimhaut. Die Rasse spielte dabei keine Rolle - im Versuch weideten Jersey- und Holstein-Friesian-Kälber.

Das Jungvieh hatte durchschnittlich 75 Tage auf der Weide verbracht. In dem Versuch, der von 2018 bis 2020 lief, haben die Forscher:innen  auch zwei verschiedene Weidetypen verglichen: Einmal bestand die Weidevegetation allein aus Weidelgras und Klee, auf der Vergleichsfläche bereicherten 18 Prozent Kräuter wie Chicoree oder Wilde Möhre die Vielfalt. Allerdings zeigten sich im Ergebnis keine Unterschiede durch die Weidevegetation.

Um die Parasiten-Infektionen gering zu halten, hatten die Wissenschaftler:innen hofnahe Flächen sowie Frühjahrsweide ausgeschlossen. Da es dennoch zu Infektionen kam, zeigte der Versuch auch, dass die Gabe von Anthelmintika die Entzündungen reduziert.

Allerdings hatten nur wenige der Weidekälber einen völlig gesunden Labmagen, habendie Wissenschaftler:innen eingeräumt. Daher fragen sie sich, ob solche Reizungen und Verletzungen im Labmagen in der landwirtschaftlichen Tierhaltung wirklich vollständig vermeidbar sind.

 

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