Eine tierwohlgerechtere Schweinehaltung ist mit höheren laufenden Kosten verbunden. Auch dafür gibt es Fördergeld. (Foto: Landpixel)

Umbau der Tierhaltung beginnt

Im März tritt das Bundesprogramm des BMEL in Kraft. Ab April können Bio-Schweinehalter:innen Anträge für laufende Mehrkosten stellen.

Die Bundesregierung will den Umbau der Tierhaltung in tiergerechtere Ställe fördern. Dazu gehört auch eine Förderung der höheren Haltungskosten in Ställen, die mehr Tierwohl bieten. Die investive Förderung von Baumaßnahmen tritt bereits zum 1. März in Kraft. Landwirtschaftliche Betriebe können jetzt für den tiergerechten Umbau ihrer Ställe eine finanzielle Förderung beantragen. Ab dem 1. April ist es möglich, die Förderung der laufenden Mehrkosten zu beantragen. Hinweise für Bio-Schweinehalter:innen hat die Bioland-Fachberatung in der Dezember-Ausgabe des bioland-Fachmagazins gegeben. Bioland-Schweinehalter:innen können sich zusätzlich an die Bioland-Fachberatung wenden.

Für den Start des Umbaus der Schweinehaltung steht 1 Mrd. Euro über den Bundeshaushalt zur Verfügung. Ziel des Bundesprogrammes ist es, die Tierhaltung in Deutschland zukunftsfest zu machen. Das heißt: Eine Tierhaltung, die Landwirtinnen und Landwirten verlässliche und wirtschaftlich tragfähige Perspektiven bietet und gleichzeitig tiergerecht und klimaschonend ist. Unter welchen Bedingungen Ställe förderfähig sind, hat die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) zusammengefasst. Für Fragen steht die BLE telefonisch unter 0228/6845-2755 oder per E-Mail an stallumbau@ble.de zur Verfügung. Bei der BLE finden Sie auch die Unterlagen, um die Förderung für den Umbau von Ställen oder für die Förderung der laufenden Mehrkosten zu beantragen. 

Auf der Bioland-Tagung diskutiert
Weitere dafür begleitend notwendige Gesetze für den Stallbau wurden bereits von der Regierung überarbeitet. Davon wurde bei der Bioland-Schweinetagung im Februar berichtet. Dort haben Teilnehmer:innen auch kontrovers über diese Förderung diskutiert. Vor allem bestehen Zweifel, ob das Fördergeld wirklich dauerhaft den landwirtschaftlichen Betrieben zugutekommt, oder ob andere Teile der Wertschöpfungskette ─ beispielsweise der Handel ─ damit argumentieren, um Preissenkungen durchzusetzen.

Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir hofft, dass damit die tierwohlgerechte Schweinehaltung einen wichtigen Anstoß erhält: „Es gibt Politiker, die posten derzeit gern Bilder von Nürnberger Würstchen. Wir kümmern uns um die, die das Fleisch dafür erzeugen und um die Haltungsbedingungen der Tiere.“ Özdemir weist darauf hin, das er damit an die Ergebnisse der Borchert Kommission anknüpft: „Den verlässlichen Ausbau der staatlichen Förderung laufender Mehrkosten hat auch die Borchert-Kommission gefordert. Es gibt noch einiges mehr zu tun, damit die Tierhaltung krisen- und zukunftsfest wird. Dafür setze ich mich mit voller Kraft ein.“
 

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