Hochwasser der Lippe in Nordrhein-Westfalen im Dezember 2023: So sah es bis vor ein paar Wochen in vielen Teilen Deutschlands aus. (Foto: Imago)

Überschwemmte Bestände

Ackerbauliche Maßnahmen nach der Flut sind notwendig, wenn die Bestände stehen bleiben sollen

Bereits seit der Ernte 2023 bereitet die überdurchschnittliche Niederschlagsmenge vielen Landwirt:innen Sorgen. Besonders Flächen in Einzugsgebieten von Flüssen sind zu großen Teilen überflutet oder bis zu ihrer maximalen nutzbaren Feldkapazität wassergesättigt. Vor allem in Niedersachsen hat sich die Lage vielerorts zugespitzt.

Welche überschwemmten Bestände sich letztlich erholen, ist noch schwer zu beurteilen. Bleibt das Wasser jedoch länger als eine Woche, ist es gut, sich um alternative Sommerungen zu bemühen. Auf OXS schwinden verfügbare Saatgutbestände an Sommergetreide momentan stark. Falls noch nicht geschehen, sollten Sie die aktuelle Lage nutzen, um verstopfte Entwässerung oder defekte sowie fehlende Drainagen zu orten.
Sollen überflutete Bestände stehen bleiben, müssen Sie folgendes berücksichtigen: Bei verschlämmten Oberflächen mit langsamer Erwärmung und gehemmte Mineralisation ist es wichtig, die Krusten zu brechen und den Luftaustausch zu fördern. Das geht allerdings nur, wenn die Fläche ausreichend befahrbar ist. Es eignet sich zum Beispiel eine Rollhacke. Alternativ können Sie striegeln oder wenn möglich hacken. Eine weitere Möglichkeit die Kruste aufzubrechen, bietet eine Kopfkalkung. Sie müssen außerdem von einem erhöhtem Beikrautdruck ausgehen, denn häufig sind Beikräuter resistent gegen Überschwemmung.

Beachten Sie bitte unbedingt, dass gemäß § 22 GAP-Konditionalitäten-Gesetz keine Verwaltungssanktionen verhängt werden, wenn Sie aufgrund höherer Gewalt den GLÖZ- Grundanforderungen nicht nachkommen können. Entsprechende Fälle müssen Sie innerhalb von 15 Werktagen ab dem Zeitpunkt, ab dem Sie dazu in der Lage sind, der Bewilligungsstelle mitteilen und nachweisen.

Text: Morten Wehland, Bioland-Beratung



 

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