Die Schafe halten den Bewuchs zwischen den Reben kurz und entblättern im unteren Bereich. (Foto: Michael Bode)

Schafe beleben Weinberge

Tiere entlasten Winzer:innen und pflegen die Biodiversität, zeigt ein Modellprojekt mit Unterstützung des Handels

Ein Modellprojekt im Ortenaukreis bei Offenburg bringt Vielfalt in die Weinberge: Zum einen wurden typische Weinbergbegleitpflanzen gesetzt wie Schwertlilie, Weinraute und Färberkamille. Zum anderen weiden die Schafe von Schäfer Patrick Wussler dort. „Dadurch, dass die Schafe das Grün zwischen den Rebstöcken und im unteren Bereich das Blattwerk der Reben fressen, können wir den Einsatz von Maschinen sowie das Maß der Handarbeit reduzieren,“ so berichtete Winzer Richard Kopf bei der Vorstellung des Projekts „Lebendiger Weinberg“. Winzer Kopf, Mitglied des Ortenauer Weinkellers (OWK), und Claus-Peter Hutter, Präsident von NatureLife, zogen eine positive Bilanz der seit zehn Jahren laufenden Initiative.

Weitere Pluspunkte erkennt der Winzer in der natürlichen Düngung durch die Tiere. Zudem förderten die Schafe die Biodiversität, indem sie mit ihrem Fell und ihren Klauen Pflanzensamen im Weinberg verbreiten. Auch Schäfer Patrick Wussler sieht im Projekt ein „spannendes Experiment“. „Mit vielen kleinen ökologischen Bausteinen erhalten Wildbienen, Schmetterlinge und andere Insekten wieder Nektar- und Pollentankstellen,“ würdigte Hutter die Rolle der Winzer bei der Pflege der Kulturlandschaft.

Entwickelt und erprobt wurde dieser neue Weg des Landschaftsmanagements von der Hochschule Rottenburg und dem Staatlichen Weinbauinstitut Freiburg. Die Edeka Südwest unterstützt das Projekt seit zehn Jahren, betont Vorstand Klaus Fickert: „Indem wir mit diesem Projekt zwei unserer Partner zusammenbringen – nämlich Erzeuger des regionalen Markenfleischprogramms „Baden-Württemberger Lamm“ und die Winzer der OWK – wird die Agrarfläche gleich zweimal genutzt und dabei die Biodiversität gefördert.“
 

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