Säume sind Lebensraum, Nahrungsquelle und Versteck für viele Tiere und Insekten.

Säume richtig pflegen

Ist der Standort mager oder nährstoffreich? Danach richtet sich die Pflege. Tipps aus der Bioland-Naturschutzberatung.

Säume und Raine bieten Landwirt:innen die Möglichkeit, etwas für die Biodiversität zu tun, ohne dabei auf Produktionsfläche verzichten zu müssen. Je nach Standort, Nährstoffvorkommen, Feuchte und Exposition des Saumes entwickeln sich unterschiedliche Pflanzenbestände. Die folgenden Pflegetipps zielen besonders auf die Förderung der Wildkräuter abhängig vom Standort.

Magere Standorte: Auf sehr nährstoffarmen Sand- und steinigen Kalkböden entwickeln sich, besonders an südexponierten Lagen, artenreiche Magersäume. Die Pflanzen wachsen eher niedrig und häufig lückig, der Saum ist meist wenig grasdominiert. Diese Säume können sehr extensiv gepflegt werden. Es reicht eine einmalige Mahd nach der Samenreife Mitte/Ende September mit Abräumen des Mahdguts. Bei sehr schwachwüchsigen Beständen reicht bereits eine Mulchmahd oder Mahd alle zwei Jahre aus, welche vor allem das Verbuschen des Saumes über die Jahre verhindert.

Mesophile Standorte: Je nach Wüchsigkeit werden Säume auf nicht ganz mageren, aber auch nicht ganz nährstoffreichen Standorten zweimal pro Jahr gemäht. Die erste Mahd liegt im Zeitraum von Mitte Mai bis Mitte Juni. Vorsicht bei Bodenbrütern! Der Schnitt schwächt das Gras, das um Wasser, Licht und Platz konkurriert, und bietet Kräutern einen Wachstumsvorteil. Zu Ende September, nach der Samenreife der Kräuter, sollte man den Saumstreifen zum zweiten Mal mähen. Den Aufwuchs beider Schnitte trägt man bestenfalls ab, damit der Standort über die Jahre ausmagert. So geht der Aufwuchs zurück und die Fläche muss seltener gemäht werden.

Nährstoffreiche Standorte: Auf besonders produktiven Standorten sind mehrere Schnitte im Jahr notwendig, um das Kräuterreichtum zu fördern. Hierbei sollte man das Mahdgut unbedingt abtragen, damit die Fläche über die Jahre aushagert. Bei Ackersäumen bietet es sich an, den Saumstreifen kurz vor oder nach der Ernte zu mähen und das Mahdgut auf den brachliegenden Acker zu schwadern. Nach der Aushagerung kann man das oben beschriebene Pflegeintervall für mesophile Standorte anwenden.

Weitere Infos: Das Bioland-Naturtschutzteam bietet am 12. September ein Online-Seminar zu "Lebensraum
Säume und Raine – richtige Nutzung und Pflege", Anmeldung: Bioland-Veranstaltungskalender

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