Stark veränderte Öle bei Raps können die Entwicklung von Insekten beeinträchtigen, legt eine Auswertung von Forschungsergebnissen nahe. (Foto: Niklas Wawrzyniak)

Risiken für Bestäuber durch Neue Gentechniken

Mit CRISPR/Cas veränderter Raps und Leindotter kann Bienen schaden. Pollen könnte als Nahrungsgrundlage ungeeignet sein, zeigen wissenschaftliche Studien.

Die Organisation Test-Biotech weist auf die Veränderung von Ölen und Pollen bei Pflanzen hin, die mit Neuen Gentechniken (NGT) gezüchtet wurden. Der entsprechende Pollen könnte als Nahrungsgrundlage für Insekten nicht mehr geeignet sein. Denn mehrfach ungesättigte Fettsäuren, deren Gehalt in NGT-Pflanzen abegesenkt wird, haben eine wichtige Funktion. Sie beeinflussen die Gehirnfunktion und die Fortpflanzen von Insekten, so die Studie.

Test-Biotech schreibt: "Schon jetzt gibt es rund 50 Publikationen zu NGT-Raps und NGT-Leindotter, dabei kommt meist die Gen-Schere CRISPR/Cas zum Einsatz. In etwa 20 Fällen wird die Menge oder die Zusammensetzung des Öls verändert." In über 15 Veröffentlichungen geht es außerdem um Eigenschaften wie eine erhöhte Anzahl von Samen, was eine unkontrollierte Ausbreitung der Pflanzen fördern könne. "Dies ist bei Raps und Leindotter besonders bedenklich, weil sich diese beiden Arten auch leicht mit verwandten Wildpflanzen kreuzen können."

Mit einer zunehmenden Zahl der Anwendungen von Gen-Scheren werde es immer schwerer, die Auswirkungen realistisch abzuschätzen, so die Organistion. Die Europäische Kommission drängt auf eine Lockerung des Gentechnikrechts in der EU noch vor den anstehenden Parlamentswahlen Anfang 2024.

Bioland-Landwirt:innen sind aufgerufen, jetzt noch massiv Flagge gegen Gentechnik zu zeigen. Das geht auf Social Media und direkt auf dem Hof. Dafür hat Bioland Aktionspakete erstellt.

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