Haben Puten Zugang zu Grünauslauf verwerten sie Protein im Futter besser. (Foto: Brigitte Stein)

Raufutter nährt Puten

Für die Bio-Mast eignen sich männliche Puten schnellwachsender Rassen durchaus. Silage und Grünfutter helfen, Protein zu sparen.

Für die ökologische Putenmast eignen sich auch männliche Tiere schnellwachsender Linien. Silage als Raufutter und Auslaufhaltung schmälern die Mastleistung nicht. Das berichtete Dr. Christian Lambertz bei der Bioland-Geflügeltagung aus dem Forschungsprojekt AminoVit, das insgesamt 512 Tiere der Rassen B.U.T.6 und Auburn aufgestallt hatte. Die Silage und das Grünfutter, das die Tiere im Auslauf fressen, verdrängen zwar größere Mengen Kraftfutter aus der Gesamtration, berichtete Lambertz, der am Forschungsinstitut für Biologischen Landbau (Fibl) arbeitet. Doch sorgt das Raufutter insgesamt für eine deutlich bessere Kraftfutterverwertung. Dadurch sind Rationen möglich, die weniger Protein enthalten als die Tierernährer der Gesellschaft für Ernährungsphysiologie (GfE) empfehlen.

An zwei Versuchsstandorten wurden die Puten in zwei Aufzuchtphasen und drei Mastphasen gefüttert, die jeweils vier Wochen dauerten. Zudem gab es vier verschiedene Futtergruppen, um eine proteinreduzierte Fütterung zu erproben. Über die Lebenszeit der Puten reduzierten die Wissenschaftler:innen die Aminosäuren im Futter. In der letzten Mastphase erhielten alle Puten nur 90 Prozent der GfE-empfohlenen Proteinmenge. Eine der Fütterungsgruppen hatte bereits in der Aufzucht nur 80 Prozent der empfohlenen Proteinmenge erhalten. Obwohl die Puten weniger Kraftfutter mit abgesenktem Protein- und Energiegehalt fraßen, zeigten sie beim regelmäßigen Wiegen keine Leistungsdepressionen. Allerdings ergaben die Schlachtergebnisse eine niedrigere Ausschlachtung bei den Tieren mit Silagefütterung. Tiere, die in dem Versuchsaufbau einen Auslauf nutzen konnten, wiesen einen höheren Brustmuskelanteil auf.  

Neben dem Fibl engagieren sich Wissenschaftler:innen der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf, der Bayerischen Staatsgüter und der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft in dem Projekt.

 

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