Projekt „Roadmaps“ gestartet
Ökologisches Saat- und Pflanzgut ist in Deutschland wie in allen anderen EU-Mitgliedsstaaten nur schwer zu bekommen. Zudem werden bei vielen Kulturen nur wenige Sorten vermehrt. Das jüngst gestartete Projekt „RoadmapsOekoPVM“ will die Versorgung mit ökologisch erzeugtem Saat- und Pflanzgut bis 2036 verbessern. Dafür können sich alle Bio-Acker-, -Garten-, -Wein- und -Obstbauer im Rahmen einer Online-Umfrage dazu äußern. So sollen relevanten Kulturen identifiziert werden, die im Projekt bearbeitet werden.
Ab 2037 nur Öko-Pflanz- und Saatgut erlaubt
Aufgrund der Versorgungslücke müssen viele Anbauer auf nicht-ökologisches, ungebeiztes Pflanzenvermehrungsmaterial (PVM) zurückgreifen, wofür sie eine Ausnahmegenehmigungen beantragen. Die EU-Ökoverordnung erlaubt ab dem 1. Januar 2037 kein nicht-ökologisches Saat- und Pflanzgut mehr zu verwenden (siehe EU-Öko-VO Nr. 2018/848, Artikel 53, Absatz 1).
Das Projektteam vom RoadmapsOekoPVM bezieht zahlreiche Expert:innen ein, um konkrete Fahrpläne, sogenannte Roadmaps, bis zum Jahr 2036 zu entwickeln. Dafür sollen unter anderem bestehende Hemmnisse für eine Ausweitung der ökologischen Saat- und Pflanzgutproduktion identifiziert und Handlungsempfehlungen für den Sektor und die Politik entwickelt werden. In Arbeitsgruppen werden Expert:innen relevante Kulturen und Kulturgruppen hinsichtlich der Verfügbarkeit und des Bedarfes von ökologisch produziertem Saat- und Pflanzgut analysieren und konkrete Roadmaps entwickeln.
Online-Umfrage bis 12. November
Als Teil des Projekts findet eine Online-Befragung statt, die sich an alle Akteurinnen und Akteure innerhalb der Wertschöpfungskette wendet, vom Züchter und Vermehrer bis hin zu Anbauern und Händlern. Die Umfrage dauert circa 10-15 Minuten, Teilnahme ist noch bis zum 12. November möglich.
Weitere Infos: Freya Schäfer, FiBL Deutschland, und Dr. Annegret Pflugfelder, Bioland Beratung GmbH
Am 1. September hat das Projekt RoadmapsOekoPVM - Entwicklung von Roadmaps zur Verbesserung der Versorgung mit ökologisch erzeugtem Saat- und Pflanzgut bis 2036” gestartet. Das BÖL-geförderte Projekt wird vom FiBL Deutschland und der Bioland Beratung GmbH bearbeitet.