Ein Bestand mit Rohrkolben auf dem Betrieb von Bio-Landwirt Henning Voigt. (Foto: Eileen Nicolai)

Mit Rohrkolben gegen die Klimakrise

Das BMEL setzt beim Kampf gegen die Klimakrise verstärkt auf wiedervernässte Moore und fördert Modellprojekte an Niedermoorstandorten

Das Vorhaben „Nachhaltige Erzeugung und Verwertung von Rohrkolben auf Niedermoorstandorten in Niedersachsen (RoNNi)“ wird durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) mit rund 11 Millionen Euro gefördert. Das Projekt ist in zwölf Teilprojekte unterteilt. Das BMEL will seit diesem Jahr mit einem neuen Programm innovative Modell- und Demonstrationsvorhaben fördern, die den Klimaschutz durch die Wiedervernässung von Moorboden voranbringen.

Ziel von RoNNI ist es, den Anbau von Rohrkolben zu fördern, um die Nassbewirtschaftung der Moorböden zu unterstützen. Hierzu bauen Landwirt:innen in zwei Modellregionen im Emsland und um Cuxhaven großflächige Rohrkolben an. Die Biomasse soll dann als Baustoff oder als Gartenbausubstrat (Torfersatz) verwertet werden. Regionalkonzepte sollen zudem zeigen, wie man die Bewirtschaftungsweise hin zu einer torferhaltenden, nassen Nutzung umstellen kann. Ziel ist dabei auch, die Chancen aber auch Risiken und Grenzen der Nassflächenbewirtschaftung aufzuzeigen.

Landwirtschaftsminister Cem Özdemir sagt dazu: „Moore binden weltweit mehr als doppelt so viel Kohlenstoff, wie sämtliche Wälder auf der Welt zusammen. Wiedervernässte Moore sind deshalb unsere natürlichen Verbündeten beim aktiven Klimaschutz. Viele Bauernfamilien wirtschaften seit Generationen auf Moorböden. Unser Motto muss sein: "Schützen, was wir Nutzen" - damit schaffen wir für die Landwirtinnen und Landwirte Anreize für einen echten Moorbodenschutz.“

Wie man Rohrkolben erfolgreich anbauen kann, demonstrierte Bio-Landwirt Henning Voigt den Teilnehmer:innen einer Bioland-Moorexkursion (siehe bioland-Fachmagazin 7/2023).

 

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