Winterweizen und Winterraps im Streifenanbau zieht Nützlinge an. (Foto: Uwe Holst)

Mischkulturen fördern Nützlinge

Von Vielfalt im Ackerbau profitiert die Biodiversität. Forschende der Universität Göttingen liefern Argumente für Agrar-Umwelt-Maßnahmen.

Auf Äckern, auf denen gleichzeitig verschiedene Kulturpflanzen wachsen, gibt es mehr Nützlinge wie Insekten und Spinnen als in Monokulturen. Es kommen gleichzeitig weniger Schädlinge vor. Das fanden Forscher:innen der Universität Göttingen in einer Metaanalyse heraus. Besonders vorteilhaft ist es, wenn Landwirt:innen Getreide und Hülsenfrüchte kombinieren und sie im Streifen- oder Reihenanbau pflanzen. Die Ergebnisse sind in der Fachzeitschrift Agriculture, Ecosystems & Environment erschienen.

Die Artenvielfalt von Nützlingen ist in Mischkulturen um 27 Prozent höher als in Monokulturen. Sie sind insgesamt um 36 Prozent häufiger zu finden, und ihre Dichte pro Pflanze ist um 94 Prozent höher. Die Forscher:innen werteten 63 publizierte Fachartikel aus 18 Ländern aus, die Misch- und Monokulturen miteinander vergleichen. Sie fanden heraus, dass verschiedene Gruppen von Nützlingen unterschiedlich stark von Mischkulturen profitieren. Die Artenvielfalt und Häufigkeit von Bestäubern, Räubern und Parasitoiden ist größer als in Monokulturen, für Zersetzer gibt es dagegen keinen Unterschied. Schädlinge kommen in Mischkulturen um 38 Prozent weniger vor als in Monokulturen.

Den Forscher:innen zufolge zeigen die Ergebnisse, wie nachhaltige landwirtschaftliche Praktiken die biologische Vielfalt und damit verbundene Ökosystemleistungen fördern können. „Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Mischkultur eine wirksame Methode ist, um die nachteiligen Auswirkungen der intensiven Landwirtschaft auf Nützlinge in Agrarökosystemen abzumildern“, sagt Erstautor Dr. Anjaharinony Rakotomalala. „Die Ergebnisse sollten die Politik ermutigen, in Agrarumweltprogrammen Anreize zu schaffen, Monokulturen durch Mischkulturen zu ersetzen“, ergänzen Dr. Anoush Ficiciyan und Prof. Dr. Teja Tscharntke von der Abteilung Agrarökologie der Universität Göttingen.

 

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