Kinder und Berufstätige sollen zum Mittagstisch bald mehr Bio-Essen bekommen, dafür wind die Weichen gestellt. (Foto: Imago)

Ministerium macht Tempo

Damit schleunigst mehr Bio auf die Teller kommt, erarbeitet das BMEL mit Experten Strategien bis 2027. Erste Förderpakete sind geschnürt.

Schon fertig sind die Pläne, wie die Außer-Haus-Verpflegung mit Bio-Produkten vorankommen soll, und wie regionale Wertschöpfungsketten aus dem Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) heraus gefördert werden sollen. Daran haben Experten der Bio-Branche in Kompetenzteams gearbeitet, um das Ziel des Koalitionsvertrags von 30 Prozent Bio bis 2030 zu realisieren. Karl Kempkens, Leiter des Referats ökologische Lebensmittelwirtschaft im BMEL, berichtete bei der Bioland-Schweinetagung und bei der Bioland-Geflügeltagung davon. „Wir arbeiten in einem extrem engen Takt daran“, versicherte er. Kantinen können bereits Fördergelder beantragen, für Wertschöpfungsketten gibt es schon seit 2019 Förderung, daran erinnerte der engagierte Wegbegleiter der Bio-Branche. Im Sommer soll das Kabinett über die Strategie der Bundesregierung beschließen.

Verbraucherkampagne nach der Sommerpause
Die Verbraucherinformationskampagne des BMEL soll schon nach der Sommerpause starten. „Zwanzig Jahre nach der Kampagne unter Renate Künast ist es wieder notwendig, die Vorteile des Ökolandbaus und von Öko-Produkten den Verbrauchern und Verbraucherinnen nahezubringen“, betonte Kempkens. Es werde vor allem um die Themen Klimaschutz, Biodiversität und Preiswürdigkeit gehen. Die Studie von Prof. Kurt-Jürgen Hülsbergen habe dafür Fakten geliefert.

Pläne für Bildung und Forschung reifen
Darüber hinaus entstehen zwei weitere Kompetenzteams: Für Bildung sowie für Forschung. „Wie wir den Ökolandbau in der landwirtschaftlichen Ausbildung über viele Jahre implementiert haben, das fehlt in der Ausbildung von Handwerk und Gastronomie noch“, erläuterte Kempkens. Für mehr Unterricht zu Öko-Lebensmitteln in der beruflichen Bildung sei das BMEL im Gespräch mit dem Bundeswirtschaftsministerium, dem Bundesforschungsministerium, den Industrie- und Handwerkskammern sowie dem Bundesinstitut für Berufsbildung. Für das Kompetenzteam Öko-Forschung hat das BMEL bei der Wissenschaftstagung Ökologischer Landbau angedockt, die ab dem 7. März in Frick in der Schweiz stattfindet.

Geschlossene Strategie in der Abstimmung der Ministerien
Anfang Mai will das BMEL die Zukunftsstrategie Ökologischer Landbau (ZÖL) nach einer Abstimmung mit den anderen Ressorts öffentlich vorstellen. Im Sommer werde dann das Kabinett die Strategie zur Stärkung der ökologischen Agrar- und Ernährungswirtschaft in Deutschland beschließen, kündigte Kempkens an.

Für die ersten Schritte steht auch schon Geld bereit, betonte Kempkens: „Die Förderprogramme RIBE und RIWERT laufen und warten darauf, dass Kantinen und Wertschöpfungsketten Fördermittel abrufen.“

Ökolandbau in der GAP ab 2027 verankern
Viel weiter in die Zukunft arbeitet das Ökolandbau-Referat im BMEL auf europäischer Ebene: Hier wird bereits an der Gemeinsamen Agrarpolitik ab 2027 gefeilt. Erstmals ist das Ökolandbau-Referat einbezogen und kann dafür sorgen, dass der künftige Rechtsrahmen die Entwicklung des Ökolandbaus nicht weiter behindert.

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