Erfolgreich fördert Sachsen-Anhalt die Beweidung von Deichen zum Hochwasserschutz. Trotz einer hohen Wolfspopulation im Land, ist es bislang nicht zu Übergriffen gekommen. (Foto: Landpixel)

Mehr Schafe auf Deichen in Sachsen-Anhalt

Schäfer in Sachsen-Anhalt pflegen immer mehr Hochwasserschutzflächen mit ihren Tieren. Das Land fördert die Beweidung.

Die Schafhaltung auf Hochwasserschutzflächen in Sachsen-Anhalt hat sich seit 2003 verdreifacht, berichtet das Ministerium für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt. Wurden 2003 noch rund 519 Hektar mit den Tieren beweidet, waren es 2022 schon 1.582 Hektar. Insgesamt gibt es in Sachsen-Anhalt derzeit rund 2.952 Hektar Deichflächen. Die Schafe leisten bei der zunehmenden Beweidung von Grasnarbe und Deichschutzstreifen einen wichtigen Beitrag zur Unterhaltung der Hochwasserschutzanlagen.

Das Land will diese Deichpflege weiter ausbauen, kündigt Umweltminister Prof. Armin Willingmann an: Dazu gehört eine angemessene Förderung der Schäfer:innen. Für die Pflege der Deiche schließt der Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft Verträge mit den Schäfer:innen im Land. Sie erhalten für die Beweidung derzeit 425 Euro je Hektar Deichfläche und für die Komplettpflege einschließlich Nachmahd und ergänzender Pflegemaßnahmen 975 Euro je Hektar. Im Jahr 2022 hat Sachsen-Anhalt dafür insgesamt knapp eine Million Euro ausgegeben. „Die Beweidung ist im Interesse der Schäfer und eines naturnahen Hochwasserschutzes“, betonte der Minister.

Zu Zwischenfällen mit dem Wolf ist es nach Angaben des Wolfskompetenzzentrums Iden (WZI) bislang nicht gekommen. Die Schäfer setzen entlang der Deiche in Sachsen-Anhalt konsequent auf wolfsabweisenden Herdenschutz. Herdenschutzmaßnahmen bei der Beweidung auf Deichen unterscheiden sich nicht grundsätzlich von denen, die sonst zur Anwendung kommen, erklärt das Landesamt für Umweltschutz in Sachsen-Anhalt (LAU) auf Nachfrage. "Da Weideflächen auf Deichen meist so bemessen sind, dass die Herde an einem Tag die Fläche abweidet und am Folgetag der nächste Deichabschnitt beweidet wird, werden insbesondere Elektronetze verwendet. Zusätzlich können auch Herdenschutzhunde eingesetzt werden. Nachts verbleiben die Schafe auf ihren durch Elektrozaun geschützten Weideflächen", so die Sprecherin des LAU.

Weitere Nachrichten zu: