Maßnahmen für die Zukunft des Gartenbaus
Auch der Gartenbau steht vor aktuellen Herausforderungen wie der Klimakrise, gestiegenen Kosten oder Bürokratie. Um diesen zu begegnen, haben auf Initiative des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), Praxis, Branchenorganisationen, Verbände und Wissenschaftler:innen ein „Maßnahmenpaket Zukunft Gartenbau“ erarbeitet. Silvia Bender, Staatssekretärin des BMEL, nahm das Maßnahmenpaket Ende Februar in Berlin entgegen.
Zentrale Aspekte sind unter anderen:
Neustart der Gartenbauwissenschaften in Deutschland forcieren
Die universitäre Ausbildung in den Gartenbauwissenschaften ist in Deutschland bis auf wenige Rudimente fast vollkommen zum Erliegen gekommen. Absolventen werden jedoch dringend gebraucht, um die Ausbildung des gärtnerischen Nachwuchses, die Gartenbauberatung und die Besetzung von Führungspositionen in Unternehmen und Verwaltung langfristig zu sichern. Vorgeschlagen wird eine Bund-Länder-Finanzierung zweier von Ländern und Bund gemeinsam betriebener Universitätsstandorte.
Energieeffizienz verbessern
Insbesondere im Anbau unter Glas haben fossile Energieträger immer noch eine große Bedeutung. Die Preise fossiler Energieträger werden weiter steigen. Die Umstellung auf regenerative Energieträger sollte vorangetrieben werden. Vorgeschlagen wird, das Bundesprogramm zur Steigerung der Energieeffizienz finanziell gut auszustatten und eine Zukunftsinitiative speziell für die besonderen Bedarfe des Unterglasanbaus zu lancieren.
Klimaresilienz herstellen
Ansätze für einen klimaresilienten Anbau von Obst und Gemüse werden im Mulchanbau, in gezieltem Humusaufbau, dem Einsatz von Zwischenfrüchten und Untersaaten sowie in der Anlage und Nutzung von Agroforstsystemen gesehen. Vorgeschlagen wird eine Bund-Länder-Arbeitsgruppe „Gartenbau klimaresilient 2030“, bestehend aus Akteuren der Praxis, Forschung, Beratung und Bildung einzurichten.
Wassereffizienz verbessern
Wasser wird durch verändertes Klima in vielen Regionen knapper. Bei Wassermangel ist bei gärtnerischen Produkten rasch ein Totalausfall der Ernte durch Qualitätsverlust die Folge. Vorgeschlagen wird ein „Bundesprogramm Wassereffizienz“, mit dem die Wasserbereitstellungsinfrastruktur, die einzelbetriebliche Wasserspeicherung und die Investition in wassersparende Bewässerungstechniken gefördert werden soll.
Öko-Züchtung voranbringen
Der Ausbau des Öko-Obstbaus braucht spezifische Öko-Sorten. Vorgeschlagen wird die Unterstützung sowohl bestehender Züchtungsforschungsinstitutionen und ökologischer Züchtungsinitiativen als auch die langfristige Etablierung von partizipativen Züchtungsansätzen mit dem Zuchtziel „Feldtoleranz“
Die Kurz- und Langfassung des Maßnahmenpaket sind online verfügbar.