Kundschaft preisbewusster
Bis zum Jahr 2021 zeigte die Absatzkurve für Bio, Regionalität sowie Milch- und Fleischalternativen kontinuierlich nach oben. Seit die Konsument:innen wegen der Inflation sparen, hat sich dieser Trend zwar abgeschwächt, aber nicht umgekehrt. Vor allem die jüngeren Generationen sorgen für eine weiterhin steigende Bedeutung und Nachfrage in der nachhaltigen Warengruppe. Zu diesem Ergebnis kommt eine gemeinsame Studie der Rewe Group, der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) und der Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis.
Laut der Umfrage sind die Verbraucher:innen auch weiterhin bereit, für nachhaltigere Produkte entsprechend mehr zu zahlen. Die persönlichen Budget-Grenzen dafür haben sich seit 2022 allerdings etwas nach unten verschoben. So greifen die Kund:innen im Bioregal jetzt verstärkt zu günstigeren Handelsmarken. Die Verbraucher legen beim Kauf mehr Wert auf das Produkt selbst und weniger auf eine nachhaltige Verpackung. Bei Milch- und Fleischalternativen ist der Nachfrageboom vorbei. Mit einer Preisanpassung und eigenständigen Positionierung erwarten die Marktforscher jedoch langfristig weiterhin eine steigende Konsumnachfrage.
„Die vergangenen Jahre mit vielen Krisen in immer schnellerer Abfolge haben den Menschen sehr viel abverlangt. Dass in einem so unsicheren Umfeld nachhaltigere Lebensmittel sehr vielen Konsument:innen weiterhin ein großes Anliegen sind, ist eine gute, stabile Basis“, betont Dr. Daniela Büchel, Rewe Group-Vorständin für Human Resources und Nachhaltigkeit. Die Rewe Group will daher ihr nachhaltiges Angebot gezielt weiter ausbauen.
Die Verbraucherstudie ermittelte die Kaufmotive für einen nachhaltigeren Einkauf. Das Ergebnis: die Menschen haben die Themen Nachhaltigkeit und Klimawandel als große Herausforderungen durchaus erkannt. Sie sind sich jedoch noch nicht im Klaren darüber, welchen Einfluss ihr eigenes Konsumverhalten darauf hat. „Die Studie liefert Ansätze, was die Menschen antreibt, ihren Einkauf nachhaltiger zu gestalten. Und welche Informationen sie für bewusst nachhaltige Entscheidungen brauchen“, erklärt Dr. Otto Schulz, Vorstand der Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis e.V.