Bio-Schweine der Bäuerlichen Erzeugergemeinschaft Schwäbisch-Hall haben durch regionale Futtermittel bereits eine gute Klimabilanz. (Foto: Landpixel)

Klimabilanz für Schweinefleisch

Die Bäuerliche Erzeugergemeinschaft prüft mit Hilfe von Wissenschaftlern die Wertschöpfungskette. Kurze Wege zum Schlachthof punkten.

Die Klimabilanz von Schweinefleisch unter verschiedenen Produktionsbedingungen zu errechnen, ist eine komplexe Herausforderung. Bis Ende 2024 hat die Bäuerliche Erzeugergemeinschaft Schwäbisch-Hall (BESH) dazu Gelegenheit. Denn sie erhält EU-Fördergelder dafür. Zuletzt soll das Bio-Kontrollinstitut im Schloss Kirchberg in der Lage sein, klimaresilient erzeugtes Schweinefleisch sogar zu zertifizieren. Für die Klimabilanz von Schweinefleisch interessiert sich die BESH schon lange und arbeitet an Verbesserungen. Bei den Öko-Marketingtagen auf Schloss Kirchberg wird es im Vorprogramm um die Klimabilanz der Fleischerzeugung gehen.

„Wir bieten bereits jetzt Bio-Fleisch an, das bei der Produktion 49 Prozent weniger CO2-Emissionen verursacht als Schweinefleisch herkömmlicher, konventioneller Erzeugung“, betont BESH-Vorsitzender Rudolf Bühler. Auch das konventionelle Qualitätsfleisch der BESH verursache 31 Prozent weniger CO2-Emissionen. Diese gute Bilanz erreichen die Erzeuger der BESH, indem sie den Tieren gentechnikfreies Futter aus Erbsen, Bohnen und regionalem Soja füttern.

Das aktuelle Forschungsprojekt wird die Schweinefleischerzeugung vom Acker bis zum Teller mit der Klimawirkung in jedem Schritt erfassen. Eine Gruppe Wissenschaftler wird das Forschungsprojekt begleiten, das im Oktober mit einem Workshop startet.

Mit dabei sind unter anderem Prof. Wilhelm Pflanz und Prof. Peter Breunig von der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf, Prof. Bernhard Freyer von der Universität für Bodenkultur in Wien sowie Prof. Jörn Bennewitz von der Universität Hohenheim.

Die BESH-Erzeuger erreichen die gute Klimabilanz für ihr Schweinefleisch auch durch kurze Transportwege der Tiere bis zum Schlachthof in Schwäbisch Hall. Dort werden die Tiere CO2-frei geschlachtet und vom Rüssel bis zum Schwanz werden die gesamten Schlachttiere genutzt. Abfälle verwertet der Schlachthof in einer eigens dafür zugelassenen Biogasanlage, anstatt sie energieaufwendig zu verbrennen. Darauf legt Rudolf Bühler großen Wert. Er hat Verbraucherwünsche bereits 1988 mit der artgerechten Haltung aufgegriffen. Nun sei Klimaschutz ein weiteres wichtiges Thema.

 

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