Die kuhgebundene Kälberaufzucht ist nah am naturgemäßen Verhalten der Tiere. Ob Kälber damit gut versorgt sind, wollen Landwirt:innen trotzdem genau wissen. (Foto: Mila Pavan/LfL)

Kälberaufzucht mit Blick fürs Tierwohl

Wer auf kuhgebundene Kälberaufzucht umstellen will, kann Unterstützung brauchen. Praxisforscher:innen fragen nach, was Betrieben hilft.

Die Aufzucht von Kälbern an der Mutter oder Amme steht für mehr Tierwohl und Tiergesundheit. Zudem kann diese Methode den Aufwand der Kälberaufzucht reduzieren. Darum interessieren sich immer mehr Milchviehhalter:innen dafür, hat Tierärztin Eva Zeiler beobachtet. Sie ist Tierärztin an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT) und kennt aber auch die skeptischen Fragen zur kuhgebundenen Kälberaufzucht. Denn nicht alle Landwirt:innen beobachten, dass die Kühe „mütterlich“ mit den Kälbern umgehen oder machen sich Sorgen, dass die Kälber ausreichend saufen können.

Um Landwirt:innen besser bei der Entscheidung zu unterstützen, bestehe noch Forschungsbedarf. Eine Online-Befragung lotet nun die Bedürfnisse der Betriebe aus und soll helfen, erfolgreiche Modelle besser einschätzen zu können. 

Die Umfrage ist der Auftakt eines gemeinsamen Forschungsprojektes der HSWT mit der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft und der Technischen Universität München (TUM). Es sollen in der Kooperation mit Betrieben, die bereits kuhgebundene Kälberaufzucht praktizieren, praxistaugliche Hilfestellungen entstehen, kündigt Julia Steinhoff-Wagner von der TUM an: „Damit Landwirt:innen, aber auch Berater:innen oder Tierärzt:innen bewerten können, ob das Kalb ausreichend versorgt ist, entwickeln wir Beurteilungsbögen, die sich vor allem mit den von außen sichtbaren Indikatoren beschäftigen.“ Eva Zeiler will auch gemeinsam mit der LKV Bayern ein System entwickeln, damit sich Zuchtbetriebe nicht mehr zwischen kuhgebundener Kälberaufzucht und MLP entscheiden müssen.

 

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