Feldtag auf dem Dottenfelderhof

„Vom Dottenfelderhof gehen immer wieder neue Impulse aus, die für die gesamte Landwirtschaft wichtig sind“, sagte Priska Hinz auf dem Feldtag des Demeter-Betriebs Dottenfelderhof am 30. Juni. Vor allem in der Züchtung von ökologischem Winterweizen hat der Betrieb eine Vorreiterrolle inne. Im Jahr 2009 ließ das Bundessortenamt mit Butaro die erste Bio-Winterweizensorte zu, die sich durch eine gute Backqualität auszeichnet. Die Sorte stammt aus der Züchtung des Betriebs. Mittlerweile hat das Bundessortenamt acht Bio-Winterweizensorten zugelassen, die sich fürs Backen eigenen und die der Dottenfelderhof gezüchtet hat. Dessen Mitarbeiter:innen  zeigten den knapp 100 Teilnehmer:innen die Leistungsprüfung mit Winterweizen und erläuterten, worauf es bei der Züchtung ankommt.

Seit kurzem beschäftig sich der Dottenfelderhof auch mit Populationsweizen (siehe bioland-Fachmagazin 6/2022). Im Jahr 2017 haben dessen Mitarbeiter:innen vielversprechende Winterweizensorten aus ihrer eigenen Zucht miteinander vermischt und ausgesät. Mittlerweile entwickelt sich daraus eine eigene an den Standort angepasste Population, die gut mit Wetterextremen umgehen kann. „Der Standort selektiert mit“, sagte Martin von Mackensen, Leiter der Landbauschule, über die heterogene Population und ergänzte: „Die Sorte und der Hof bilden eine Einheit und so entsteht eine sogenannte „Hofsorte“, die sich mit der Zeit an die Bedingungen des Standorts anpasst“.

Priska Hinz lobte das Engagement des Betriebes: „Angesichts der Klimakrise, zunehmender Trockenheit und neuer Schädlinge braucht auch der Ökolandbau mehr widerstandfähige Sorten. Je mehr davon erfolgreich angebaut werden können, umso mehr Anreiz gibt es auch für die Umstellung von konventioneller Betriebsweise auf ökologische.“