BMEL legt Agrarpolitischen Bericht 2023 vor
Alle vier Jahre veröffentlicht die Bundesregierung einen Bericht zur Lage der Land- und Forstwirtschaft und der Fischerei. Der Agrarpolitische Bericht der Bundesregierung 2023 umfasst Zahlen und Daten vor dem 31. Dezember 2022. Neben den Statistiken analysiert der Bericht die Entwicklung und beschreibt Ziele und Schwerpunkte der Bundesregierung.
Rund eine Million Menschen erzeugten Ende 2022 in 263.000 landwirtschaftlichen Betrieben Waren im Wert von 50 Milliarden Euro im Jahr. Die Bruttowertschöpfung der Landwirtschaft zusammen mit den ihr vor und nachgelagerten Bereichen lag bei knapp 218 Milliarden Euro. Im Jahr 2021 waren in der Ernährungswirtschaft rund 4,4 Millionen Menschen beschäftigt. Die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe ist zwischen 2010 und 2020 um 36.000 auf 263.000 gesunken.
Nach wie vor will die Bundesregierung bis zum Jahr 2030 die ökologisch bewirtschafteten Flächen in Deutschland auf 30 Prozent ausdehnen. Zum 31. Dezember 2022 umfasste sie rund 1,86 Mio. ha. Die gesamte landwirtschaftlich genutzte Fläche betrug 2020 16,6 Mio. ha.
Schlaglichter auf den Agrarpolitischen Bericht
- Der Strukturwandel hat sich insgesamt verlangsamt.
- In der landwirtschaftlichen Tierhaltung halten die strukturellen Veränderungen hin zu spezialisierten Betrieben mit großen Beständen weiter an.
- Seit 20 Jahren steigen die Preise für Flächen deutlich. Von 2020 auf 2021 stiegen die Kaufwerte für Agrarflächen in Deutschland um zwölf Prozent.
- Die Inanspruchnahme von Landwirtschaftsflächen durch Umwandlung in andere Nutzungsarten betrug im Schnitt der vergangenen vier Jahre 118 ha/Tag. Ziel bis 2030 sind weniger als 30 ha/Tag.
- Der Anteil von Flächen der BVVG, die an Öko-Betriebe verpachtet sind, stieg von 6,9 Prozent im Jahr 2021 auf 22,4 Prozent im Jahr 2022.
- Stark gestiegene Preise sorgten von 2021 auf 2022 für Gewinnsteigerungen bei den Landwirtschaftsbetrieben.
- Im jüngsten abgeschlossenen Wirtschaftsjahr stieg der Gewinn um 46,9 Prozent auf 81.935 Euro pro Unternehmen, das Einkommen um 35,4 Prozent auf 46.118 Euro/AK und damit auf den jeweils bisher höchsten nominalen Wert. Kleinere Haupterwerbsbetriebe zwischen 50 und 100 ha konnten ihr Einkommen um rund 30 Prozent steigern, Betriebe ab 250 ha um 45 Prozent. Während die Erlöse für Milch, Getreide und Rinder stiegen, erhöhte sich der Aufwand für Futter, Material und Düngemittel.
- Im Ökolandbau hat sich der Gewinn im Vergleich zum vorherigen Wirtschaftsjahr um 3,1 Prozent verringert. Das durchschnittliche Einkommen je Arbeitskraft verringerte sich um 4,1 Prozent auf rund 40.400 Euro. Die negative Entwicklung ist zurückzuführen auf leicht gestiegene betriebliche Aufwendungen für Personal sowie leicht gesunkene Umsatzerlöse der Tierproduktion.