Der Dreispitziger Kamelläufer ist eine gefährdete Laufkäferart, die hauptsächlich Biofelder mit artenreicher Begleitflora besiedelt. (Foto: Christoph Benisch, www.kerbtier.de)

Bio schützt Käfer und andere Nützlinge

Ökolandbau fördert und bewahrt die Artenvielfalt von räuberischen Nützlingen. Zu diesem Ergebnis kommt ein langjähriges Projekt des FiBL.

Wenn Landwirt:innen auf Biolandbau umstellen, fördern sie gefährdete Arten der Roten Liste wie den Dreispitzige Kamelläufer (Amara tricuspidata). Dieser Käfer und andere samenfressende Arten unterstützen die natürliche Unkrautbekämpfung. Das haben Versuche des FiBL in der Schweiz herausgefunden. Die Forscher:innen in dem Projekt haben in den Jahren 1993 bis 1995 und 2020 bis 2022 untersucht, wie sich die Umstellung auf biologische Bewirtschaftung auf die räuberischen Nützlinge, Lauf- und Kurzflügelkäfer sowie Spinnen nach über zwei Jahrzehnten ausgewirkt hat.

Sie fanden heraus, dass die Umstellung zu mehr Arten sowie Nützlingen auf dem Betrieb führte. Die Anzahl der Kurzflügelkäfer und Spinnen sowie die Artenvielfalt der Kurzflügelkäfer nahmen auf dem umgestellten Betrieb signifikant zu. Bei den Spinnen waren die Artenzahlen auf dem Umstellungsbetrieb im Vergleich zu einem anderem Bio-Betrieb ähnlich. Die Zusammensetzung der Artengemeinschaften hat sich zu Gunsten von anspruchsvollen Lebensraum- und Mikroklima-Spezialisten entwickelt.

Die historischen Daten im Vergleich zeigen auch, dass der Klimawandel wahrscheinlich die veränderte Tiergemeinschaft beeinflusst hat. Um das Ausmaß des Insektensterbens und ihrer Folgen besser abschätzen zu können, sind somit langjährige Monitoring-Programme unter Bezug historischer Daten dringend nötig.

 

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