In den aktuellen Krisenzeiten steigen die Preise für Bio-Lebensmittel im Vergleich zu konventionellen Produkten weniger stark. (Foto: imago)

Bio dämpft Inflation

Die Inflation macht auch bei Lebensmitteln nicht halt. Bio-Lebensmittel sind jedoch preisstabiler als ihre konventionellen Alternativen.

Bio-Lebensmittel schonen nicht nur Umwelt und Klima. Sie bremsen auch die Inflation. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft in Köln. Eine Auswertung von 3,75 Millionen Kassenbons und mehr als 50 Millionen Einzelpreisen bestätigt einen Trend, der sich bereits im vergangenen Jahr abzeichnete.

Bio-Lebensmittel sind oft teurer, weil sie die wahren Kosten berücksichtigen. Eine artgerechte Tierhaltung, umweltschonende Anbaumethoden, niedrigere Erträge und Kontrollkosten erhöhen die Preise. In den aktuellen Krisen zeigt sich das System Bio jedoch widerstandfähiger. Die Preise für Bio bleiben stabiler. Die Gründe hierfür sehen die Marktforscher im Prinzip der ökologischen Landwirtschaft. Regionale Wertschöpfungsketten mit kürzeren Transportwegen und eine ressourcenschonende Kreislaufwirtschaft machen die Öko-Betriebe unabhängiger und sorgen für insgesamt konstantere Preise.

In den letzten Monaten erlebten die konventionellen Varianten bei Weizenmehl, Joghurt und Emmentaler wesentlich stärkere Preisanstiege als die Bio-Alternativen. Die beiden Marktforscher Adriana Neligan und Armin Mertens verglichen mit der Preisvergleichs-App Smhaggle das erste Quartal 2022 mit dem zweiten Quartal 2023. Bei Weizenmehl sticht das Ergebnis besonders hervor. Bei konventionellen Produkten stieg der Preis um 76 Prozent. Bei Bio-Mehl lag der Aufschlag lediglich bei 27 Prozent. Auch bei Emmentaler zeigt sich ein deutlicher Unterschied. Konventionell hergestellter Käse kostete im Frühjahr diesen Jahres 42 Prozent mehr, bei der Biovariante stieg der Preis nur um 21 Prozent.  Unterschiede in vergleichbarer Größenordnung stellte die Studie auch bei Geflügelsalami, Hackfleisch, Vollmilch und Joghurt fest.

Der Kurzbericht der Studie kann hier heruntergeladen werden

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