Zaunbau gegen ASP
Damit Wildschweine die Afrikanische Schweinepest (ASP) nicht von Hessen nach Baden-Württemberg oder Bayern verschleppen, baut Hessen einen hohen, festen Zaun. Er steht als „Fernriegel“ in weitem Abstand zum aktuellen Seuchengeschehen und soll auch eine Ausbreitung in weitere Teile Hessens verhindern. Auf hessischer Seite sind neben dem Technischen Hilfswerk (THW) Einsatzkräfte von den beiden Landesbehörden Hessen-Forst und Hessen-Mobil an den Maßnahmen beteiligt. Bei diesem „Fernriegel“ handelt es sich um einen speziellen Drahtgeflecht-Zaun, der besonders wildschweinsicher ist. Dabei kommt auch bewährtes Material aus Brandenburg zum Einsatz, welches dort erfolgreich verwendet und aufgrund neuer Zonierungen nicht mehr benötigt wurde.
Neben dem Fernriegel wird um die Kernzone der Seuche herum ebenfalls ein fester Zaun gebaut werden. Dort soll das Infektionsgeschehen durch gezielte Entnahmen von Schwarzwild unterbrochen werden. Außerdem wird weiterhin mit taktischen Elektrozäunen gearbeitet werden. „Unsere Strategie hat sich bisher bewährt. Ohne unsere vielfältigen Maßnahmen wäre die ASP vermutlich schon weiter versprengt“, sagte der hessische Landwirtschaftsminister Ingmar Jung. Seit vier Wochen gab es keine neuen Fälle in Hausschweinebeständen. Positive beprobte Wildschweinkadaver wurden in den erwarteten Regionen gefunden.
Bio-Schweinehalter:innen können ihre Ställe weiterhin in vollem Umfang nutzen, solange sie die Sicherheitsauflagen beachten. Denn die EU als oberste Instanz bei der Seuchenbekämpfung hat in den vergangenen Jahren eine Neubewertung der Freiland- und Auslaufhaltung vorgenommen. einen grundsätzlichen Wandel beim Umgang mit Auslauf – und Freilandhaltung vorgenommen. Die tierwohlgerechten Schweinehaltungen bleiben möglich, „….sofern eine betriebsindividuelle Risikobewertung der zuständigen Veterinärbehörde nicht dagegen spricht und vom Betrieb wirksame Maßnahmen zur Abwehr von biologischen Gefahren umgesetzt werden.“ Worauf sich Bio-Schweinehalter:innen einstellen müssen beschreibt Bioland-Fachberater Martin Kötter-Jürß in der September-Ausgabe des bioland-Fachmagazins.
Der Fernriegel geht weit über die von der EU geforderten Schritte hinaus, betonten Hessens Landwirtschafts- und Umweltminister Ingmar Jung. „Die Eindämmung der Schweinepest ist ein überregionaler Kraftakt“, sagte Jung, der bei der Bewältigung dieses Kraftakts auch auf eine finanzielle Unterstützung durch den Bund drängt. „Die Afrikanische Schweinepest kennt keine Landesgrenzen, daher ist es richtig, dass wir gemeinsam und länderübergreifend die Eindämmung der ASP angehen. Von den Schutzmaßnahmen profitieren alle, nicht nur die unmittelbaren berührten Länder, sondern auch Deutschland insgesamt“, unterstützt Jungs Kollege aus Baden-Württemberg, Hauk, die Forderung.