Vielfältig #gentechnikfrei
Bioland-Mitglieder, Bioland selbst sowie weitere Bio-Verbände bereiten sich kreativ und vielfältig vor auf die „Aktionswochen für gentechnikfreies Essen“ vom 13. September bis zum 13. Oktober. Unter dem Motto „Keine Gentechnik auf unseren Äckern und Tellern“ sollen die Aktionswochen die Aufmerksamkeit dafür wachhalten, dass eine Deregulierung der Gentechnik in Brüssel geplant ist. Möglichst viele Menschen sollen erfahren, wie die Pläne der EU-Kommission die gentechnikfreie Lebensmittelerzeugung bedrohen.
Rund um den „Tag für gentechnikfreies Essen“ am 19. September bereiten Kolleginnen und Kollegen beispielsweise solche Aktionen vor:
- Der BÖLW veranstaltet ein parlamentarisches Frühstück mit Bundestagsabgeordneten in Berlin.
- Das Aktionsbündnis gentechnikfreie Landwirtschaft plant eine Diskussionsveranstaltung in Stuttgart.
- Das Gemeinschaftsprojekt Schloss Tonndorf, Thüringen, bettet das Thema Gentechnik in einen ihrer Kino-Abende ein.
- Die Rapunzel Naturkost GmbH startet eine Postkarten-Aktion „Kein Freiflug für Gentechnik“.
- Die Solawi „fairteilen“ in Glonn, Bayern, integriert einen Infostand in den Tag der offenen Tür.
Konferenz zur Non-GMO-Wirtschaft
Einen aktuellen Blick auf die aktuellen Brennpunkte und die weltweiten „Ohne Gentechnik“-Märkte wirft die Internationale Konferenz zur Zukunft der Ohne-Gentechnik-Wirtschaft am 8. Oktober in Frankfurt am Main. Dort informieren internationale Expert:innen aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. Im Fokus steht die aktuelle politische Debatte um die Neue Gentechnik und deren potenzielle Auswirkungen auf „Ohne Gentechnik“ und Bio. Titel der Veranstaltung ist „Die Zukunft der gentechnikfreien Produktion: Herausforderungen, regulatorischer Ausblick und Marktpotenzial“.
Die „Ohne Gentechnik“-Wirtschaft hat in den vergangenen zwei Jahrzehnten in Europa und weltweit qualitativ hochwertig abgesicherte Lieferketten für Produkte ohne Gentechnik sowie entsprechend florierende Absatzmärkte aufgebaut. Allein in Deutschland wurden 2023 rund 17,4 Mrd. Euro mit „Ohne Gentechnik“ gekennzeichneten Produkten umgesetzt.
Offener Brief von Unternehmern
Die Europäische Kommission hat vergangenes Jahr im Juli einen umstrittenen Vorschlag für ein neues Gentechnikgesetz gemacht. Neue Gentechniken sollen weitestgehend dereguliert werden, weder Kennzeichnungspflicht noch Rückverfolgbarkeit steht in dem Papier. Seitdem debattieren Mitgliedstaaten, Parlament und Rat.
Der derzeitige EU-Ratsvorsitzende für Landwirtschaft und Fischerei Dr. István Nagy hat am 3. September den Offenen Brief „Lebensmittelwirtschaft für Wahlfreiheit“ von Vertretern einer Unternehmensinitiative entgegengenommen. 376 Unternehmen der Lebensmittelbranche aus 16 EU-Ländern haben den Brief unterzeichnet. Darunter renommierte Branchengrößen wie die REWE Group, der drittgrößte Lebensmittelhändler der EU, das führende Handelsunternehmen in Österreich SPAR Österreich, Europas größter Drogeriemarkt dm-drogerie markt und die weltweit größte Bio-Supermarktkette Biocoop.
Europaweit sehen sich Unternehmen durch die Pläne der EU-Kommission zur Deregulierung der sogenannten neuen Gentechnik (NGT) in ihrer unternehmerischen Freiheit bedroht. Deshalb appellieren sie an den EU-Agrarrat, sich für Transparenz, Wahlfreiheit und faire Wettbewerbsbedingungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette einzusetzen.