Zwischen Anbau und Konsum müssen Produkte verarbeitet werden. Dieser Schritt ist im Bio-Sektor bislang zu schwach entwickelt. (Foto: Niklas Wawrzyniak)

Verarbeiter auf ein höheres Level heben

Der Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft will den Bio-Markt voranbringen. Dazu wird ein Forschungsprojekt die Verarbeiter unterstützen.

Verarbeitung ist ein Schlüsselelement in Bio-Wertschöpfungsketten. In vielen Regionen ist sie der Flaschenhals für die Weiterentwicklung von Bio. Wo BioBetriebe Verarbeitungspartner wie Molkereien, Mühlen, Schlachthöfe, Bäckereien oder Metzgereien für ihre Rohstoffe finden, ist eine positive Entwicklung möglich.

Doch in der handwerklichen und mittelständischen Ernährungswirtschaft gab und gibt es in den  ergangenen Jahrzehnten dramatische Konzentrationsprozesse. In ganzen Regionen oder sogar Bundesländern fehlen heute derartige Strukturen. Die verbliebenen Großstandorte können in der Regel  kleinere Chargen nicht mehr aufnehmen. Dimension und technische Ausrichtung lassen dies nicht zu. Damit der Bio-Anteil im Land- und Lebensmittelsektor insbesondere auf dem Land steigt, muss die dezentrale (Bio-)Ernährungswirtschaft ausgebaut werden. Dazu braucht es wirksame Maßnahmen.

Der Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) hat zu diesem Zweck im Mai Vertreter:innen der Bundestagsfraktionen von SPD, CDU/CSU und den Grünen zu einem parlamentarischen Frühstück eingeladen. Politische Entscheider:innen müssen für die Zusammenhänge und die Dimension der Herausforderung sensibilisiert werden.

Abgeordnete, Mitarbeitende aus den Fraktionen und MdB-Büros haben die Situationsanalyse des BÖLW bestätigt. Sie signalisierten ihre Unterstützung dafür, dass die Stärkung der BioErnährungswirtschaft künftig stärker als wirtschaftspolitisches Handlungsfeld begriffen wird und nicht länger zwischen den Stühlen von Agrar- und Wirtschaftsministerium hängt. Gleichzeitig wurde deutlich, dass es für die notwendige Trendumkehr einen langen Atem und breite Allianzen braucht.

Im Rahmen des BÖLW-Arbeitskreises Wirtschaftspolitik werden die Impulse aus dem parlamentarischen Frühstück nun in weiteren politischen Gesprächen vertieft. Es sollen konkrete Maßnahmen folgen, die Bio-Ernährungswirtschaft zu stärken.

Ihre Ideen sind gefragt

Sie sind Unternehmer:in eines Bio-Verarbeiters und haben Vorschläge, wie sich die Bio-Verarbeitung stärken und hinderliche Bürokratie abbauen lässt? Teilen Sie Ihre Ideen und Vorschläge mit dem Forschungsprojekt „BioVerarbeitungStark“. Es wird im Rahmen des Bundesprogramms Ökologischer Landbau (BÖL) gefördert. Carola Krieger vom Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft nimmt Ihre Daten entgegen und wertet diese aus.

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