Umfrage zur Blauzungenkrankheit
Schafe und Rinder sind von der Blauzungenkrankheit (Bluetongue disease, abgekürzt BT) besonders betroffen, aber auch Ziegen, Neuweltkameliden und Wildwiederkäuer können erkranken. Die Krankheit wird vom Blauzungenvirus (BTV) verursacht. Seit Sommer ist die Impfung gegen die Variante 3 des Erregers (BTV-3) in Deutschland gestattet. In den Niederlanden ist mittlerweile eine neue Variante, BTV-12, nachgewiesen.
Nun interessieren sich Epidemiologen des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) für das Krankheitsgeschehen in der Praxis wie auch für das Impfen der Tierbestände. Dafür hat das FLI eine Umfrage gestartet. Wer Rinder, Schafe oder Ziegen hält, kann an der Umfrage teilnehmen und damit helfen, die Arbeit der Veterinäre zu verbessern.
Mit der Umfrage, die 10 bis 15 Minuten dauert, wollen die Epidemiologen des FLI besser verstehen, wie gut Tierhalterinnen und Tierhalter in Deutschland über die Krankheit, ihre Übertragung und die verfügbaren Schutzmaßnahmen informiert sind. Die Online-Befragung ermittelt auch, in welchem Ausmaß sie ihre Tiere gegen BTV-3 impfen ließen und welche Überlegungen für die Impfentscheidung maßgeblich waren. Auf dieser Basis wollen die Expert:innen Empfehlungen für eine Impfstrategie ableiten.
Die Blauzungenkrankheit stellt eine ernsthafte Bedrohung für die Gesundheit der landwirtschaftlichen Nutztiere dar. Dieses Virus tritt in verschiedenen Varianten auf, die als Serotypen bezeichnet werden. Übertragen wird die Blauzungenkrankheit durch Gnitzen, also kleine blutsaugende Mücken. Im Oktober 2023 ist das BTV des Serotyps 3 (BTV-3) das erste Mal in Deutschland aufgetreten. Seit Juli 2024 nehmen die Nachweise von BTV-3 in Deutschland stark zu, und es wird von schwerer Klinik und einer hohen Anzahl von verendeten Tieren berichtet. Eine Therapie der Virusinfektion ist nicht möglich, es kann nur die Behandlung der Symptome und die Prävention von Begleiterkrankungen helfen.