Spitzwegerich produziert biologische Nitrifikationsinhibitoren. (Foto: Imago)

Spitzwegerich für die Stickstoffeffizienz

Spitzwegerich kann vielleicht dabei helfen, Nutzpflanzen mit Nährstoffen zu versorgen, ohne dabei große Mengen an klimarelevanten Gasen freizusetzen

Im Maisanbau sollen sich Stickstoffverluste mit Hilfe von Spitzwegerich reduzieren lassen. Diese These untersuchen Forscher:innen der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel in einem Projekt. Spitzwegerich (Plantago lanceolata) enthält biologische Nitrifikationsinhibitoren, die ohne synthetische Zusatzstoffe wirken und so keine Gefahr für Mensch und Umwelt darstellen. Nitrifikationsinhibitoren sorgen dafür, dass sich Ammoniumstickstoff langsamer in Nitrat umwandelt. Dadurch bleibt der Stickstoff länger pflanzenverfügbar und das Risiko der Auswaschung und Lachgasemissionen wird minimiert. 

Dr. Janina Milkereit, wissenschaftliche Mitarbeiterin und Koordinatorin des Projektes, erläutert: „Das Ziel des Projektes ist es, Nutzpflanzen unweltfreundlich mit Nährstoffen zu versorgen - ohne dabei Gewässer zu belasten und Unmengen klimarelevanter Gase zu produzieren. Spitzwegerich kann da eine Lösung sein.“ Im Rahmen des Projekts untersuchen die Forscher:innen, inwiefern der er als Untersaat im Maisanbau dazu beitragen kann, Stickstoffverluste zu reduzieren. Sie testen, ob die Pflanze die Stickstoffversorgung des Maises beeinträchtigt und wie sich verschiedene Sorten des Spitzwegerichs in ihrer Wirkung unterscheiden. So wollen die Forscher:innen die passende Sorte für den Anbau im Mais auswählen und praxistaugliche Empfehlungen für Landwirte und Landwirtinnen entwickeln.

Gemeinsam mit dem Saatzuchtunternehmen P.H. Petersen Lundsgaard GmbH und den beteiligten Landwirten und Landwirtinnen wird erprobt, welche Spitzwegerich-Sorten am besten für den Anbau geeignet sind. Neben der Reduktion von Stickstoffverlusten soll dabei sichergestellt werden, dass der Mais weiterhin optimal mit Stickstoff versorgt wird, um stabile Erträge zu gewährleisten.
 

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