Das Projekt überprüft auch, ob regenerativer Ackerbau dazu beitragen kann, dass die Böden mehr Wasser speichern können. (Bild: Sonja Herpich)

Regenerativer Ackerbau fördert Resilienz

Das Projekt AKHWA an der Universität Kassel zeigt, dass durch regenerativen Ackerbau die Böden besser an den Klimawandel angepasst sind

Regenerativer Ackerbau hat dafür gesorgt, dass der Kohlenstoffgehalt im oberen Boden deutlich angestiegen ist. Das ist eines der ersten Ergebnisse des Projekts „Anpassung an den Klimawandel in Hessen – Erhöhung der Wasserretention des Bodens durch regenerative Ackerbaustrategien“ (AKHWA) an der Universität Kassel. Seit Sommer 2020 untersuchen Forscher:innen, ob der regenerative Ackerbau eine geeignete Strategie ist, um die Landwirtschaft an den Klimawandel anzupassen. Die regenerative Landwirtschaft zeichnet sich durch eine reduzierte Bodenbearbeitung und eine dauerhafte Bodenbedeckung aus. Die ersten Ergebnisse des Projekts sind vielversprechend. Durch eine reduzierte Bodenbearbeitung und Kompostgaben nahm der Kohlenstoffgehalt in den oberen 100 cm des Bodens zu. Das heißt, der Boden ist besser in der Lage, Nährstoffe und Wasser zu speichern und zu halten. Zudem konnten die beteiligten Forscher:innen nachweisen, dass eine Mulchdecke den Boden deutlich kühlt und Wasser speichern kann. Die Ergebnisse zeigen auch, dass der Boden unter dem Mulch in 15 cm Tiefe in den heißesten Tagen des Jahres 2022 etwa 4 °C kühler war.

Solche positiven Wirkungen der regenerativen Landwirtschaft steigern die Resilienz des Bodens und der Bodenstruktur gegenüber extremen Wetterbedingungen. Zeitgleich zeigen erste Ergebnisse des Forschungsprojekts trotz der erhöhten Kohlenstoff- und Nährstoffgehalte der Böden bisher keine höheren Treibhausgasemissionen. Nach diesen ersten positiven Erkenntnissen bleiben jedoch wichtige Fragen offen, welchen sich die Forscher:innen nun in einer vierjährigen Projektverlängerung widmen. In dieser Zeit wollen sie unter anderem die Kosten- und Leistungsdaten aus den landwirtschaftlichen Betrieben ermitteln und den Ökosystemleistungen gegenüberstellen. In einer Erweiterung des Projektes werden außerdem mögliche Auswirkungen des regenerativen Ackerbaus auf Landschaftsebene in Hessen modelliert.

„Das Projekt AKHWA ist ein wegweisendes Projekt, das wichtige Methoden zur Anpassung an den Klimawandel und zur ökologischen Nachhaltigkeit entwickelt“, betont Prof. Dr. Maria Finckh, Leiterin des Fachgebiets Ökologischer Pflanzenschutz an der Uni Kassel. Sie ergänzt: „Durch die Verlängerung bis 2028 werden die Aussagen der bereits laufenden Experimente zum Anbausystem deutlich belastbarer. Ebenfalls wird das Projekt Aussagen über einen Zeitraum von mindestens fünf bis sechs Jahren zu Treibhausgasemissionen und Nährstoff- und Wasserrückhalt liefern.“ Die Projektverlängerung um weitere vier Jahre wird mit 2,5 Millionen Euro vom Bundesland Hessen gefördert.

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