Leitfaden für Schweine aktualisiert
Weil die Fütterung in der ökologischen Schweinehaltung künftig noch anspruchsvoller wird, hat die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) ihren Praxisleitfaden dazu überarbeitet. In dem Ratgeber hat das Institut für Tierernährung und Futterwirtschaft der LfL zugleich die aktuellen Nährstoffgehalte ökologischer Einzelfuttermittel verwendet, wie sie im Rahmen eines umfassenden Futtermittelmonitorings analysiert wurden.
Denn die bedarfsgerechte Versorgung der Jungtiere mit essenziellen Aminosäuren wird anspruchsvoller, weil sich ein Ende der Ausnahmegenehmigung für Jungtiere in der ökologischen Schweinefütterung abzeichnet. Seit 2022 müssen Nutztiere in der ökologischen Landwirtschaft ausschließlich mit ökologisch erzeugtem Futter gefüttert werden. Für Schweine bis 35 Kilo Lebendmasse gilt bis Ende 2026 noch eine Ausnahmeregelung. Wenn es keine weitere Ausnahmeregelung gibt, müssen auch die Jungtiere ab dem 1. Januar 2027 vollständig mit Futtermitteln aus ökologischer Produktion versorgt werden.
Der Praxisleitfaden enthält praxisnahe Rationsbeispiele. Sie zeigen die vielfältigen Möglichkeiten der ökologischen Rationsgestaltung auf, die sowohl auf die spezifischen Bedürfnisse der Tiere als auch auf ökonomische Anforderungen der Betriebe abgestimmt sind. Darüber hinaus bietet der Leitfaden Versorgungsempfehlungen für Jung- und Zuchtsauen, Ferkel sowie Mastschweine. Ergänzend dazu finden sich LKV-Auswertungen ökologisch wirtschaftender Ferkelerzeuger- und Mastbetriebe sowie praxisorientierte Themenkapitel unter anderem zu Futterqualität, -hygiene und -untersuchung.
Bei einer Tagung, die der Bund ökologische Lebensmittelwirtschat organisiert hat, haben Wissenschaftler:innen und Berater:innen die Möglichkeiten ausgelotet, konvnentionellen Maiskleber und konventionelles Kartoffeleiweiß in den Rationen für Jungtiere zu ersetzen. Darüber berichtet das bioland-Fachmagazin in der Mai-Ausgabe. Zwei Praktiker haben berichtet, wie sie die Herausforderung einschätzen.
Der Praxisleitfaden der LfL ist für 10 Euro Schutzgebühr auch ein gedrucktes Exemplar erhältlich.