Lagerverluste bei Bio-Obst und -Gemüse senken
Lagerverluste treten öfter bei Bio-Obst und Gemüse auf als bei konventioneller Ware. Forschende der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf testeten verschiedene Methoden, um Bio-Obst und -Gemüse besser zu lagern und zu transportieren und so Frische und Geschmack zu erhalten.
In der Regel arbeitet der Großhandel nach dem „First-In-First-Out“-Prinzip. Dabei verlässt die zuerst angelieferte Ware unabhängig von ihrem Frischegrad das Lager auch als erstes wieder. Beim „First-Expired-First-Out“-Prinzip hingegen ist ausschließlich die Qualität der Ware entscheidend. Mit diesem Lagerprinzip könnten Lagerungsverluste minimiert werden.
Forschende der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf führten in einem BÖL-geförderten Projekt Lagerversuche mit Karotten, Brokkoli, Zucchini und Erdbeeren durch. Sie variierten dabei Temperatur, relative Luftfeuchte und Ethenkonzentration. Die Wissenschaftler:innen analysierten die Veränderung verschiedener wertgebender Inhaltsstoffe während der Lagerung.
Bei Möhren und Brokkoli erwies sich die antioxidative Kapazität als praxistauglicher Qualitätsparameter. Besonders Möhren werden durch höhere Temperaturen oder Einwirkung von Ethen bitterer. Bei Brokkoli gibt zudem der Anteil an löslichen organischen Stickstoffverbindungen Auskunft über dessen Frischegrad. Zum Ende der Haltbarkeit von Brokkoli steigt der Anteil dieser N-Verbindungen stark an.
Im Projekt entwickelte das Team Technologien und Verfahren, um die Lagerbedingungen zu überwachen und zu optimieren. Aktuell sind sie noch nicht praxisreif. Für das Lagerungsmanagement im Groß- und Zwischenhandel sowie auf dem Transportweg bieten sie allerdings interessante Ansätze, die Bedingungen zu optimieren.
Der detailliierte Abschlussbericht kann hier abgerufen werden.
Das Projekt „Reduktion der Lagerverluste bei ökologisch erzeugtem Obst und Gemüse durch ein optimiertes Lagerungsmanagement auf Basis von sensorgestützten und adaptiven Modellen zur Prognose der Qualitätsentwicklung und Haltbarkeit“ (OpLaMa) wurde über das Bundesprogramm Ökologischer Landbau (BÖL) gefördert.