Feldfahrt in die Altmark
Der Anbau von Gemengen ist eine interessante Alternative zu herkömmlichen Kulturpflanzen. Die Gemengepartner profitieren voneinander und auch die Bodenfruchtbarkeit steigt an. Der Landesverband Osten veranstaltete deshalb Mitte Juni eine Feldfahrt in die Altmark, auf der es nicht nur um den Gemengeanbau ging, sondern die Teilnehmer:innen auf verschiedenen Bioland-Betrieben auch Ackerbohnen oder Sonnenblumen besichtigten. Die Feldfahrt startete auf dem Betrieb Bethge/Steffens in Bismark. Dort schauten sich die Teilnehmer:innen ein Triticale-Erbsen-Gemenge an. Daniel Mirschel von der Erzeugergemeinschaft Öko-Korn-Nord erklärte, welche Erbsensorten sich für den Gemengeanbau eignen und welche nicht.
Weiter ging es zum Betrieb Burkhard Reppin in Kalbe, wo die Teilnehmer:innen Rispenhirse-Bestände auf 25 Bodenpunkten (BP) und sehr saubere Leindotter-Reinbestände auf 35 BP begutachtet haben. Danach ging es weiter zum Betrieb „Grüner Bulle“ in Klein Engersen. Betriebsleiter Sven-Martin, hat einen Bestand mit Weiße Lupine in 45er-Hackabstand auf einem Boden mit 45 BP angebaut. Die Gruppe tauschte sich angeregt über Reihenabstände und Pflegemaßnahmen aus und kam zu dem Schluss, dass es eine gute Idee ist, die Weiße Lupine zu hacken.
Ein weiterer Haltepunkt auf der Fahrt war der Hof der Familie Wacha in Jeebel. Dort standen die Teilnehmer:innen in einem 110 cm hohen Sommerackerbohnen-Bestand, der sie beeindruckte. Betriebsleiter Anton Wacha erzählte von einem Mykorrhiza-Impf-Versuch, den er gerade durchführt, und die Gruppe überlegte gemeinsam, wie man den Bestand mit einem hohen Anteil an Quecke weiter bearbeiten könnte und welche Folgefrüchte in Frage kämen. Danach ging die Fahrt zum Biohof Ritzleben in Arendsee von Laura Kulow. Dort begutachteten die Teilnehmer:innen einen weiteren Sommerackerbohnen-Bestand, der jedoch drei Wochen später als Anton Wachas Bestand gesät wurde und deshalb im Wuchs deutlich niedriger war.
Anschließend fuhr die Gruppe weiter auf ein Feld mit pfluglos bestellten Sonnenblumen vom Familienbetrieb Deckert-Schulz aus Mechau. Dieser präsentierte sich gleichmäßig und mit wenig Beikraut in der Reihe. Betriebsleiter Christoph Deckert-Schulz berichtete von seinen Erkenntnissen aus der Fortbildung zum Bioland-Bodenpraktiker und warum er nun versucht, überwinternde Zwischenfrüchte mit in den Anbau zu integrieren. Es ging weiter auf den Betrieb von Torsten Werner in die Altmärkische Wische. Für die Region eher untypisch hat er auf seinen Flächen schwere Böden mit Tongehalten von über 15 Prozent. Aus diesem Grund muss er die Herbstbestellung bis Anfang Oktober abschließen. Er baut außerdem überwiegend Winterungen und nur wenig Sommerungen an. Torsten Werner betreibt reinen Ackerbau und hat eine Futter-Mist-Kooperation mit einem Milchviehhalter. Aus diesem Grund hat er 20 Prozent Rotklee-Gras-Gemenge im Anbau. Dieses Jahr hat er das Gemenge erstmalig mit einer Drohne ausgesät.
Text: Paul Schlegel