Diskussionsrunde zur Regenerativen Landwirtschaft
„Regenerative Landwirtschaft ist für mich ein Ansatz, neue Möglichkeiten zuzulassen. Sie kann zeigen, was möglich ist. Jeder Betrieb muss die Maßnahmen aber individuell und für sich passend umsetzen“, sagte Bioland-Berater Hans Schiefereder während einer Podiumsdisksussion zur regenerativen Landwirtschaft auf der Bioland-Ackerbautagung Mitte Dezember in Duderstadt in Niedersachsen.
An der Diskussionsrunde nahm auch Rico Platzdasch vom Bioland-Betrieb Eckhardt & Platzdasch GbR aus Wildeck-Raßdorf in Hessen teil. Er bewirtschaftet seinen Betrieb seit 2002 pfluglos ─ auch nach der Umstellung auf bio. „Ich habe unbewusst mit regenerativer Bewirtschaftung begonnen. Mittlerweile bin ich aber davon weggekommen es als regenerativ zu bezeichnen, weil dieser Begriff sehr inflationär genutzt wird“, sagt Platzdasch. Er hat auch Versuche mit Fermenten gemacht und sich gefragt, ob sich dieser Aufwand finanziell lohnt. Daraufhin hat er die Fermente genauer analysiert und festgestellt, dass sie vor allem aus Milchsäurebakterien bestehen. „Wenn ich den Boden gut bearbeite, zum Beispiel mit einer Fräse, dann erzeugt er von selbst Milchsäurebaktieren. Das ist wiederum ein sehr energieintensives System, welches viel Diesel verbraucht. Mittlerweile bin ich davon wieder weggekommen und baue meine Kulturen auf Dämmen an“, so der Landwirt.
Auf die Frage nach der Definition der Regenerativen Landwirtschaft antwortet Bioland-Landwirt Herman Künsemöller aus Halle in Westfalen: „Ich habe keine genaue Definition, aber orientiere mich an Rusch und seiner Definition von Boden. „Regenerieren“ bedeutet, dass ich negative Entwicklungen rückgängig mache und sie wieder in den normalen Zustand bringe. Das Wort „regenerativ“ ist deshalb fehl am Platz und sollte eher „aufbauend“ heißen.“
Stephan Junge hatte zuvor in einem Impulsvortrag zur Regenerativen Landwirtschaft den TillVita-Versuch vorgestellt. Junge ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Kassel-Witzenhausen. In diesem Versuch werden im Maisanbau Komposttees und Fermente mit Tiefenlockerung oder ohne Bodenbearbeitung verglichen.
Die bisherigen Versuchsergebnisse zeigen, dass vor allem die Variante mit Ferment kombiniert mit Tiefenlockerung feinere und auch mehr Wurzeln bringt als die anderen Varianten. Im Ertrag hat sich das jedoch bisher nicht widergespiegelt.
Den vollständigen Text lesen Sie in der Januar-Ausgabe 2025 des bioland-Fachmagazins.