Breite Unterstützung für Herdenschutz
Die österreichische Bevölkerung befürwortet Maßnahmen zum Schutz von Weidetieren und die finanzielle Unterstützung derjenigen, die Almen bewirtschaften. Das zeigt eine aktuelle Umfrage des österreichischen Umweltdachverbandes unter Mitarbeit von Bio Austria. Die Umfrage war im Rahmen des Projektes LIFEstockProtect in Auftrag gegeben worden. Sie wurde anlässlich der Grünen Woche erstmalig veröffentlicht.
„Wir freuen uns über die hohe Wertschätzung, die Konsument:innen der Almwirtschaft und dem Herdenschutz gegenüber aufbringen. Jetzt gilt es, beide Ziele möglichst sozial und ökologisch verträglich zu realisieren und entsprechende Kompromisse zu bilden“, so Franziska Werba, Zoologin und Expertin für Biodiversität im Umweltdachverband. Sie ergänzte: „Es zeigt sich: Behirtung und Pferche sind nicht nur praktische Lösungen, sondern entsprechen auch den Werten der breiten Öffentlichkeit in Bezug auf Tierwohl und nachhaltige Landwirtschaft.“
„Das LIFEstockProtect-Projekt fordert eine kooperative Politik, die Landwirt:innen unterstützt, den Tierschutz fördert und nachhaltige Weidelösungen bietet“, betont Max Rossberg, Projektmanager bei LIFEstockProtect. Das bioland-Fachmagazin berichtet in seiner Februar-Ausgabe über die Herdenschutzkonferenz des LifeStock-Protect-Netzwerks im Herbst 2024.
Aktiver Weidetierschutz bevorzugt
Die Befragten bewerten Herdenschutzmaßnahmen durchwegs positiv: 90 Prozent der Befragten halten es für wichtig, dass die Landwirt:innen Maßnahmen ergreifen, um ihre Tiere vor natürlichen Risiken, wie Unwettern, Unfällen, Krankheiten oder Übergriffen von großen Beutegreifern, zu schützen. 85 Prozent der Bevölkerung ist zudem die finanzielle Unterstützung für Landwirt:innen, die Herdenschutzmaßnahmen durchführen, ein Anliegen. Die Bedeutung proaktiver Strategien für Herdenschutzmaßnahmen werden auch durch eine klare Präferenz der Befragten bei der Art der Weidetierhaltung unterstrichen: 59 Prozent der befragten Konsument:innen bevorzugen einen aktiven Schutz durch Hirt:innen und Hütehunde (Behirtung) und nur 27 Prozent stimmen für eine unbewachte Weidetierhaltung. Auch die Akzeptanz von Herdenschutzhunden auf Almen war bei den Befragten mit 91 Prozent sehr hoch.
Hohe Wertschätzung, erhöhte Zahlungsbereitschaft
Insgesamt 91 Prozent der Bevölkerung stimmen zu, dass Almen erhalten werden müssen, 69 Prozent bewerten die Bedeutung für die Biodiversität sowie die regionale Versorgung mit Lebensmitteln, die Erzeugung gesunder Lebensmittel und den Erhalt der Kulturlandschaften sogar als „sehr wichtig“. Insbesondere im Sinne des Tierwohls sind 79 Prozent der Österreicher:innen bereit, höhere Kosten für Produkte zu tragen, wenn Herdenschutzmaßnahmen ergriffen werden.