BMEL fördert Forschung zu Agrarklimaschutz
„Landmaschinen, Tierhaltung und Digitalisierung – hier liegen große Potenziale für den Klimaschutz in der Landwirtschaft. Damit neue Innovationen möglich sind, braucht es Forschung“, sagt Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir. Im Verbundvorhaben „Vollelektrischer Pflegetraktor zur Emissionsreduzierung in der Landwirtschaft (E-Plus)“ soll ein vollelektrisch versorgter Traktor für kleine und mittlere Agrarbetriebe entwickelt werden, der für eine Vielzahl von Pflegearbeitenzum Einsatz kommen kann. Darüber hinaus wird ein auf die Bedürfnisse der Landwirtschaft angepasstes Energiesystem auf der Basis von Photovoltaik entwickelt. Ein entsprechendes Ladekonzept mit verschiedenen Szenarien wird dazu erarbeitet. Das BMEL fördert das Projekt mit rund 600.000 Euro. Projektnehmer sind die Universität Kassel und die Innotech Ingenieursgesellschaft mbH.
Das Verbundvorhaben „Klimaschutz durch Tierhaltung (KlimaTier)“ geht davon aus, dass durch die Integration von Pflanzenbau und Tierhaltung in Gemischtbetrieben Nährstoffkreisläufe, Klimawirkungen und weitere Umwelteffekte gegenüber spezialisierten Betrieben erheblich verbessert werden können. Das Vorhaben will besonders klimaschonende Produktionssysteme in ökologischen Gemischtbetrieben mit Milchvieh identifizieren und Klimaschutzleistungen bewerten. Dabei werden auch weiterere Ökosystemleistungen im Sinne der Gemeinwohlökonomie berücksichtigt. Die Monetarisierung von Klimaschutzleistungen und damit verbundenen Ökosystemleistungen dienen als Grundlage einer ökonomischen Bewertung der betrieblichen Gesamtleistung. Die ökonomische Bewertung besonders klimaschonender ökologischer Gemischtbetriebe mit Milchviehhaltung erfolgt im Vergleich mit spezialisierten Marktfruchtbetrieben. Das Projekt wird mit rund 1,5 Millionen Euro gefördert und vom Forschungsring e.V. koordiniert. Die Bioland Forschung und Entwicklung ist am Vorhaben beteiligt und zuständig für die Einbindung der Praxis. Dazu werden insgesamt 30 Betriebe in Bayern und Hessen gesucht. Weitere Partner sind die Öko-BeratungsGesellschaft mbH, die Justus-Liebig-Universität Gießen und die Technische Universität München.
Das Verbundvorhaben „Weiterentwicklung und Praxiserprobung digitaler Humus- und Nährstoff-Managementsysteme in Zukunftsbetrieben zum Klimaschutz (digiMan)“ soll die Stickstoffeffizienz im Pflanzenbau zu erhöhen. Weitere Ziele sind: Nitratverluste und Lachgasemissionen wirksam zu reduzieren, Bodenkohlenstoffvorräte durch Humusaufbau zu erhöhen sowie die Ertragsfähigkeit der Böden langfristig zu erhalten. Dazu werden bestehende digitale Humus- und Nährstoff-Managementsysteme weiterentwickelt und auf Zukunftsbetrieben in der Praxis erprobt. So werden Bilanzen für das Humus- und Nährstoffmanagement von der Düngeplanung bis zur Abschätzung von Nährstoffverlusten digital abgebildet. So kann effizienter und ressourcenschonender gewirtschaftet werden. Das BMEL fördert das Projekt mit rund 1,9 Millionen Euro. Es wird von der Technischen Universität München koordiniert, Projektpartner sind die Hochschule Weihenstephan-Triesdorf und das Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie e.V.
Alle drei Projekte sind am 1. Juli 2024 gestartet und haben eine Laufzeit von drei Jahren bis 30. Juni 2027. Zusammen mit einem weiteren im September startenden Projekt hat das BMEL damit im Rahmen des Forschungs- und Innovationsprogramms (FuI-Programm) „Klimaschutz in der Landwirtschaft“ 20 Vorhaben mit einem Fördervolumen von insgesamt rund 37 Millionen Euro bewilligt. Das von 2023 bis 2027 laufende Programm wird aus Mitteln des Klima- und Transformationsfonds (KTF) finanziert.