Bioland und NaturGarten küren Sieger
Es gibt eine neue „Wildpflanze des Jahres“. Über 2.400 Menschen haben sich beteiligt und der Wiesen-Glockenblume ihre Stimme gegeben. Zur Wahl standen fünf heimische Wildpflanzen, die für bestimmte Wildbienen die Lebensgrundlage bilden. Bioland hat mit der Umwelt- und Naturschutzorganisation NaturGarten e. V. zur Wahl aufgerufen.
Die Wiesen-Glockenblume (Campanula patula) steht auf der Roten Liste. Starke Düngung, Überweidung und häufige Mahd verträgt die Pflanze schlecht und ist deshalb vielerorts verschwunden. Am häufigsten findet man sie noch auf extensiv genutzten Weide und Wiesenflächen. In vielen Bundesländern zählt die Wiesen-Glockenblume außerdem zu den Kennarten im Rahmen der Ökoregelung 5. Die Wiesen-Glockenblume steht sinnbildlich für weitere Wildpflanzen, mit denen der Lebensraum zahlreicher Arten verschwunden ist. Auch für Wildbienen hat dieser Trend Folgen. Die Glockenblumen-Scherenbiene gehört zu den Dauerbesuchern der Wiesen-Glockenblume. Die kleine Wildbiene wird leicht übersehen, immerhin erreicht sie nur eine Länge von 8 bis 10 Millimetern. Die Weibchen sammeln ausschließlich an Glockenblumen Nahrung. Das macht den Schutz dieser Pflanzen für sie überlebenswichtig.
“Vor unserer Haustüre soll es wieder summen und brummen”, so Carola Hoppen, Vorstand vom NaturGarten e.V. “Ob im Garten, auf dem Balkon oder auf der Fensterbank: Überall können wir vor der Haustür den Wildbienen helfen.” Mit der Wahl zur Wildpflanze möchten die beiden Verbände auf die Bedürfnisse diverser Insektenarten aufmerksam machen.