Mehrjährige legume Ackerfutterpflanzen wie Luzerne mehren den Humusgehalt im Boden. (Foto: Sonja Herpich)

Betriebe bauen Humus auf

Im HumusKlimaNetz fördern 150 Betriebe den Humusaufbau. Das Projekt ist in die Umsetzungsphase gegangen. Zwischenfrüchte und Untersaaten sind beliebte Maßnahmen.

Das seit 2022 laufende Modell- und Demonstrationsvorhaben zum Humusaufbau in Ackerböden ist von der Planung in die Umsetzung gegangen. 150 Landwirtinnen und Landwirte aus Ökolandbau und konventioneller Landwirtschaft beteiligen sich im HumusKlimaNetz. Es ist ein Gemeinschaftsprojekt vom Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) und dem Deutschen Bauernverband (DBV), die Begleitforschung macht das Thünen-Institut, Förderer ist das BMEL. Die beteiligten Betriebe setzen aktuell auf mehr als 3.600 ha Maßnahmen zum Aufbau und Erhalt von Humus um. Durchschnittlich sind es zwei humusmehrende Maßnahmen pro Betrieb und eingebrachter Fläche.

„Zwischenfrüchte und Untersaaten gehören zu den beliebtesten Maßnahmen“, erklärt Jonathan Krink, Referent Fachkoordination und Prozessentwicklung beim Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft. Zwischenfrüchte stünden auf insgesamt rund 2.819 ha. Untersaaten würden auf 2.221 ha umgesetzt. Auch das Interesse an Agroforstsystemen und Agrargehölzen sei groß. „Obwohl die Fläche mit etwa 26 ha vergleichsweise gering ist, sind es mehr als 40 Betriebe, die diese Maßnahme gewählt haben. Die Neugier und das Interesse an Agroforstsystemen ist sehr ausgeprägt, was sich in den Gesprächen bei HumusClubs und Feldtagen zeigt“, sagt Jonathan Krink.

Maßnahmen zum Aufbau und Erhalt von Humus auf den Projektbetrieben sind 

  • Anbau von Zwischenfrüchten und Untersaaten
  •  Agroforstsysteme
  • erweiterte Fruchtfolge
  • Anbau mehrjähriger Kulturen
  • Blühstreifen
  • Kurzumtriebsplantagen
  • Hecken
  • Tiefpflügen von Sandböden
  • Pflanzenkohle
  • Reduzierte Bodenbearbeitung

Wie diese Maßnahmen auf den Humusgehalt im Boden wirken, messen und bewerten die Forscherinnen und Forscher des Thünen-Instituts.  Zusätzlich zu den in den Maßnahmen-Steckbriefen aufgeführten Möglichkeiten, können die Projekt-Landwirtinnen und -Landwirte in begrenztem Umfang eigene, innovative Ideen zum Humusaufbau einreichen, welche sie nach Prüfung auf ihren Betrieben als Demoflächen einbringen. 68 Landwirtschaftsbetriebe setzen aktuell 100 Demoflächen um, beispielsweise das Ausbringen von Untersaaten mit Hilfe einer Drohne, Bodenverbesserung durch partielle Krumenvertiefung, den Anbau besonderer Kulturen, wie Hirse oder auch der direkte Vergleich verschiedener Zwischenfruchtmischungen.

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