Alarmstufe Japankäfer
Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) warnt vor einer Einschleppung des Japankäfers (Popillia japonica) nach Deutschland. Mit über 300 Wirtspflanzenarten – darunter viele Baumarten, landwirtschaftliche Kulturen und Weinreben – kann der Käfer immense Schäden verursachen. Das Risiko, dass sich der Japankäfer in den südlichen Bundesländern etabliert, ist besonders hoch. Wegen neuer Käferfunde im grenznahen Basel in der Schweiz intensiviert Deutschland seine Prävention. Das BMEL und das Julius-Kühn-Institut (JKI) beobachten die Situation und kooperieren mit den zuständigen Stellen für Pflanzengesundheit in den Bundesländern sowie Partnerländern in der EU und der Schweiz.
Früherkennung das A und O
Hat sich der Schädling erst einmal etabliert, ist es sehr schwierig, ihn wieder loszuwerden, warnt Dr. Bernhard C. Schäfer, Leiter des Fachinstituts für Fragen der Pflanzengesundheit am JKI. Erfahrungen aus Italien zeigen, dass sich das Insekt innerhalb der ersten Jahre seines Auftretens bis zu zehn Kilometer pro Jahr natürlich ausbreiten kann.
Durch präventive Maßnahmen soll ein Ausbruch verhindert werden. So dürfen aus der Befalls- und Pufferzone wie etwa aus der Region nahe Basel Grünmaterial und Erde nur unter strengen Auflagen in andere Gebiete transportiert werden.
Auch Bürger:innen bei der Früherkennung des Fraßschädlings unterstützen. Das BMEL appelliert daher:
- Verdachtsfälle auf einen Befall sollten dem Pflanzenschutzdienst des jeweiligen Bundeslandes umgehend mitgeteilt werden.
- Falls ein verdächtiger Käfer gefunden wird, sollte dieser eingefangen und in einem verschlossenen Röhrchen oder Gläschen gesichert der Behörde zur exakten Bestimmung übergeben werden. Zudem sind das Datum des Fundes sowie der genaue Fundort zu nennen.
- Um eine Einschleppung zu verhindern, sollten Reisende Fahrzeuge und Gepäck vor der Rückreise aus stark befallenen Regionen (Norditalien, Südschweiz) gründlich kontrollieren. Zudem sollten keine Pflanzen, Schnittblumen, Gemüse oder Früchte mitgebracht werden.
Weitere Infos: Infoflyer zum Japankäfer und Notfallplan