Bundeskanzleramt in Berlin: Heute hat Scholz die Zukunftskommission Landwirtschaft empfangen. (Foto: Imago)

ZKL bittet Scholz um Unterstützung

Beim heutigen Treffen zwischen Bundeskanzler Olaf Scholz und Vertreter:innen der Zukunftskommission Landwirtschaft ging es um konkrete Rahmenbedingungen für den Umbau der Landwirtschaft

Bundeskanzler Olaf Scholz hat sich heute mit der Zukunftskommission Landwirtschaft (ZKL) getroffen. Bei dem Gespräch ging es um die Umsetzung der Kommissionsempfehlungen für den Umbau der Landwirtschaft.

Tina Andres vom Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) betonte die Dringlichkeit angesichts des Klimawandels und des Artenverlusts. Das politische Zögern verursache der Gesellschaft jährlich Kosten von 90 Milliarden Euro. Bereits über 55.000 Bio-Höfe und -Unternehmen leisten einen Beitrag zum Umweltschutz und Tierwohl. Der Bio-Spitzenverband hat Scholz aufgefordert, klare Perspektiven für Unternehmen und Landwirte zu schaffen, die bereit sind, Umweltprobleme anzugehen. Die ZKL sieht im Ökolandbau ein entscheidendes Instrument für die Transformation der Landwirtschaft. Deshalb müsse Scholz die nötigen Ressourcen für die ambitionierten Bio-Ziele bereitstellen.

Im Vorfeld sagte Jan Plagge, Präsident der Bio-Verbände Ifoam EU und Bioland: „Die Kräfte, die für einen Rollback in der Landwirtschaft eintreten, gewinnen immer mehr die Oberhand.“ Gemeint ist ein Wettbewerb nach unten, was die Umweltstandards im Agrarsektor betrifft. Das Abschlusspapier der Zukunftskommission Landwirtschaft habe die meisten Gräben überwunden und beinhalte richtige Ansätze, wohin sich die Landwirtschaft entwickeln muss, um ökologischer und auch ökonomischer zu werden. „Die Uneinigkeit in der Ampelregierung blockiert nun, was längst Konsens war und die Transformation des Sektors verläuft entsprechend zäh“, so Plagge. Das zeigen auch die neuen Statistiken zum Ökolandbau. Olaf Scholz müsse den Konsens des Sektors zum Wohl der Gesellschaft nutzen und helfen, die Landwirtschaft sozial-ökologisch umzubauen.

Zum Umbau der Tierhaltung hat die ZKL kürzlich empfohlen, die Mehrwertsteuer auf tierische Produkte auf 19 Prozent anzuheben. Die Bio-Branche spricht sich für eine Tierwohlabgabe aus.

Weitere Nachrichten zu: