Die Züchtung von Bio-Kartoffeln ist aufwendig und teuer. (Foto: Niklas Wawrzyniak)

Wertschöpfung in der Bio-Kartoffelzüchtung

Wie wirkt sich die Züchtung von Bio-Kartoffeln auf die weitere Verarbeitung und Vermarktung aus und welche Herausforderungen gibt es dabei? Darüber diskutierten Experten und Verbraucher.

Was erwarten Verbraucher:innen von der ökologischen Kartoffelzüchtung? Das war eine der vielen Fragen, die Fachleute und Verbraucher:innen auf dem Forum zur Förderung der ökologischen Pflanzenzüchtung am 11. April in Freising am Standort der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) diskutiert haben. „Klimawandel und Knödelteig: Kartoffelzüchtung entlang der Bio-Wertschöpfungskette“ war das Vortragsthema von Dr. Karen Sieber vom ForKa-Projektbüro. Sie beschrieb Projekte, Zuchtprogramme und Zuchtziele für Kartoffeln besonders im Hinblick auf die Eignung für den ökologischen Landbau. Das ForKa-Projektbüro entwickelt seit 2019 Kartoffelsorten und arbeitet eng mit der LfL zusammen. Mit der Sorte Melia ist eine Sorte des Projektbüros zugelassen, die für den ökologischen Anbau besonders gut geeignet ist.

Nikolai Timaeus von der Vermarktungsgesellschaft Bio-Bauern gab in seinem Vortrag „Ansprüche und Herausforderungen in der ökologischen Vermehrung von Kartoffeln aus Sicht eines Vermarkters“ einen wertvollen Einblick in den Bio-Pflanzgutmarkt. Mehr als 60 Prozent des Pflanzgutes stammen aus biologischer Erzeugung. Es müssen jedoch 64 Prozent des verkauften Pflanzgutes von anderen Vermehrern auch aus dem Ausland zugekauft werden. Von diesem Pflanzgut stammen wiederum mehr als 60 Prozent aus konventioneller, unbehandelter Erzeugung. Die Teilnehmer:innen des Forums waren sich einig darüber, dass alle Glieder der Wertschöpfungskette ihren Beitrag leisten müssen, um Anbau und Züchtung von Kartoffeln im ökologischen Landbau zu erweitern. Grundvoraussetzung dafür sei eine intensive Kommunikation zwischen den verschiedenen Marktbeteiligten.

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