Mitglieder des Vereins Terra Preta Weserbergland vermischen Pflanzenkohle und organischen Dünger. (Foto: Imago-Images)

Biokohle als Dünger wirkt unterschiedlich

Der Wissenschaftliche Beirat für Düngungsfragen beim BMEL hat ein Sonderheft zum Einsatz von Biokohle als Dünger veröffentlicht

Die Broschüre mit dem Titel: „Biokohle in der Pflanzenproduktion – Nutzen, Grenzen und Zielkonflikte“ geht auf Punkte wie Düngewirkung, Humusaufbau oder Anforderungen an die Ausgangsstoffe hinsichtlich direkter und indirekter Düngewirkungen von Biokohle ein. Der Wissenschaftliche Beirat für Düngungsfragen (WBD) hat die online-verfügbare Broschüre zusammengestellt.

Der Beirat stellt fest, dass zur Biokohle zahlreiche wissenschaftliche Publikationen aus weltweit verschiedenen Boden-Klima-Räumen vorliegen. Zu bestimmten Aspekten, wie die Wirkung der Biokohle auf Böden, Erträge und Emissionen, gibt es inzwischen auch Metastudien, die das vorhandene Wissen zusammenfassen. Die Ergebnisse der Studien sind sehr variabel und zum Teil widersprüchlich. Man muss sie im Kontext mit den Untersuchungsbedingungen sehen.

Auch die Qualität der Biokohle ist, in Abhängigkeit von den Ausgangsstoffen und den Bedingungen der Pyrolyse, sehr variabel. Die Wirkung der Biokohle hängt auch davon ab, ob diese separat, in Kombination mit organischen Düngern oder nach einer Kompostierung bzw. Fermentation mit organischen Substanzen eingesetzt wird. Durch Kompostierung wird die Oberfläche der Kohle mit organischer Substanz bedeckt, was einige Autoren und Autorinnen als entscheidend für positive Effekte auf Bodeneigenschaften und Erträge ansehen. Der WBD empfiehlt am Ende der Broschüre zum Beispiel, dass nach derzeitigem Kenntnisstand die langsame bis intermediäre Pyrolyse das geeignetste Verfahren ist, wenn man Biokohle herstellen und in der Pflanzenproduktion einsetzen will.

 

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