Bei der Tierfütterung im Stall hat vielerorts schon Technologie Einzug gehalten. Wissenschaftler:innen wollen es genauer wissen. (Foto: Martin Köchy/Thünen-Institut)

Wie digital ist die Landwirtschaft?

Die Digitalisierung ist kein Selbstzweck, sondern soll die Arbeit erleichtern. Mehr Informationen aus der Praxis sollen helfen.

Melkroboter, Tierortung, automatische Steuerung von Traktoren, Stickstoffsensoren, Hackroboter: Es gibt eine Vielzahl von neuen Technologien, die für die Landwirtschaft auf dem Markt sind. Dabei ist es für die Inhaber oft schwierig, das große Angebot zu überblicken und zu entscheiden, was für den eigenen Betrieb sinnvoll und wichtig ist. Halten die neu entwickelten Systeme wirklich, was sie versprechen? Erfüllen sie die Anforderungen der Praxis? In welche Systeme haben andere Landwirtinnen und Landwirte bereits investiert?

Um diese Fragen im Detail beantworten zu können, macht das Thünen-Institut für Agrartechnologie derzeit eine bundesweite Umfrage zum Thema „Mechanisierung, Automatisierung und Digitalisierung in der Landwirtschaft“. Angesprochen sind Landwirtinnen und Landwirten mit den Betriebszweigen Milchvieh, Mutterkühe, Mastrinder, Sauen, Ferkelaufzucht, Mastschweine, Ackerbau und Grünland.

Landwirt:innen sind gefragt, welche Maschinen und Systeme sie derzeit nutzen und mit welchen elektronischen Komponenten diese ausgestattet sind. Aus den Ergebnissen können die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ablesen, in welche Systeme investiert wird, welche Maschinen bereits häufig eingesetzt werden und wo und wie der generelle Stand der Mechanisierung, Digitalisierung und Automatisierung in Deutschland ist. Ein solcher Überblick fehlt bisher.

Bedarfsgerechte Entwicklungen
Darauf wollen die Forschenden aufbauen, um neue Systeme entlang der Bedürfnisse zu entwickeln. In der Tierhaltung ist beispielsweise nicht jedes digitale System für jede Rasse geeignet. Auch funktionieren abhängig von den Haltungssystemen manche Technologien unterschiedlich gut. Das Wissen um die gängigen Arbeitsbreiten von Anbaugeräten in den verschiedenen Regionen in Deutschland kann für die Entwicklung von autonomen Trägerfahrzeugen sehr wertvoll sein. Um ein repräsentatives Gesamtbild der Landwirtschaft in Deutschland zu erhalten, sind Daten von allen Betrieben, unabhängig von ihrer geographischen Lage, ihrer Produktionsausrichtung und ihrer Betriebsgröße sowie -struktur, erforderlich.

Gewinne locken
Als Dankeschön verlost das Thünen-Institut ein Tablet im Wert von etwa 350 Euro sowie zehn Gutscheine für Berufsbekleidung und Industriebedarf im Wert von jeweils 50 Euro. Die Teilnahme an der Verlosung ist freiwillig. Alle Daten werden anonymisiert und nach Datenschutzgrundverordnung behandelt.

Die Ergebnisse der Umfrage helfen später einzuschätzen, wo der eigene Betrieb hinsichtlich der technologischen Ausstattung im Vergleich zu anderen Betrieben steht. Die Beantwortung der Umfrage dauert ungefähr 20 Minuten. Die abgefragte Meinung bleibt selbstverständlich anonym. Fragen oder Anmerkungen zur Umfrage beantworten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler per E-Mail

 

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