Die GLÖZ 8-Anforderung kann über den Anbau von Leguminosen wie Kleegras erbracht werden. (Foto: Landpixel)

Neue Optionen zur Erfüllung von GLÖZ 8

Eins-zu-eins-Umsetzung ermöglicht Bio-Betrieben eine höhere Flexibilität

Deutschland wird den Vorschlag der EU-Kommission zur erleichterten Umsetzung der Stilllegungsverpflichtung (GLÖZ 8) in diesem Jahr eins zu eins ausführen. Danach können Landwirt:innen die 4-Prozent-Pflichtstillegung im laufenden Jahr erfüllen, wenn sie stickstoffbindende Pflanzen oder Zwischenfrüchte (beide mit Anrechnungsfaktor 1) ohne den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln anbauen. Das erweitert vor allem die Flexibilität auf Bio-Betrieben. Bio-Landwirt:innen sollten nun prüfen, ob und wie sie ihre Anbauplanung für 2024 anpassen könnten. Bei entsprechenden Umplanungen sind auch finanzielle und förderrechtliche Auswirkungen zu berücksichtigen, die im Detail noch nicht geklärt sind. Die bisherige GLÖZ 8 Regelung zur Pflichtstilllegung hätte vor allem auf Bio-Betrieben dazu führen können, dass sich Beikräuter auf den Flächen ausbreiten, ohne eine Möglichkeit zur Bekämpfung.

Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir erklärt dazu: "Landwirtinnen und Landwirte erhalten durch die neue Möglichkeit zur Umsetzung von GLÖZ 8 mehr Flexibilität bei ihrer Bewirtschaftung und zusätzliches Einkommen. Damit reagieren wir auf den Druck, unter dem die Landwirtschaft steht.“ Weiterhin erläutert er, dass die Bundesregierung dennoch klar zu den vereinbarten Zielen bei der Biodiversität steht. Gesunde Böden und Artenschutz sind die Überlebensversicherung der Landwirtschaft. Gemeinsam mit der Landwirtschaft und den Umweltverbänden werde er nun eine gute und praxisgerechte Lösung ausarbeiten.

Die Freigabe der Stilllegungsflächen wurde am Rande der Bioland-Geflügeltagung diskutiert. Bio-Landwirte reagierten erleichtert. Der konventionelle Getreidemarkt, der sich aktuell durch ein niedriges Preisniveau auszeichnet, werde durch die Freigabe allerdings mit möglichen zusätzlichen Mengen belastet. Die EU sende damit kein Signal, das eine Befestigung auf den internationalen Handelsmärkten rechtfertige, befürchten Marktexperten.

 

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