Bioland macht sich gegen Gentechnik stark. Die dänischen Öko-Bauern ebenfalls. (Foto: Landpixel)

Gentechnik spaltet Öko-Dänemark

Dänische Öko-Bauern und -Bäuerinnen lehnen Gentechnik ab, genau wie Ifoam. Sie widersprechen damit ihren nationalen Repräsentanten.

Die Mitgliederversammlung des dänischen Bundesverbands Ökologischer Pflanzenbau lehnt die neuen gentechnischen Methoden für den Ökolandbau ab. Damit hat diese Gruppierung dem Vorstand der nationalen Dachorganisation beim Thema Gentechnik entschieden widersprochen. Dies berichtet der dänische landwirtschaftliche Nachrichtenkanal LandbrugAvisen.

Dieser Vorstand der National Organic Association hatte sich kürzlich dafür ausgesprochen, den Einsatz von Gentechnik der Stufe NGT 1 in der ökologischen Pflanzenzüchtung zuzulassen. Damit würde die dänische Organisation als einzige ausscheren aus der Position der Ifoam, der internationalen Dachorganisation des Ökolandbaus.

Nun muss die dänische National Organic Association eine außerordentlich Mitgliederversammlung einberufen, um die umstrittene Position zur neuen Gentechnik zu klären. Denn der Vorstand hatte offenbar vor seinem Ja zu Gentechnik auf eine Befragung der Mitglieder und eine demokratische Entscheidungsfindung in der Öko-Branche verzichtet. Dies muss nun nachgeholt werden.

Breite Ablehnung von Gentechnik in Deutschland
Doch lehnen nicht nur Bio-Bäuerinnen und Bio-Bauern Gentechnik in ihrer Produktion ab. Es gibt darüber hinaus einen großen Markt für gentechnikfrei erzeugte Lebensmittel. Viele Unternehmen in Deutschland haben sich aus diesem Grund für eine klare Trennung und Kennzeichnung ausgesprochen. Bioland unterstützt diese Bewegung. Eine Online-Petition gestartet von der Bio-Bäuerin Bärbel Endraß, die auch der BÖLW unterstützt, hat mittlerweile 100.000 Unterschriften erreicht. BÖLW-Vorstandsvorsitzende Tina Andres sagt dazu: „Dass die Petition auch und gerade nach der Positionierung des Europaparlaments zum Vorschlag der EU-Kommission für die Regulierung neuer Gentechniken weiter Zulauf bekommt, ist auch ein Zeichen des Protests gegen die Entscheidung der Mehrheit aus Konservativen und Liberalen im Europaparlament. Die Abgeordneten, die sich am 9. Juni einer Wiederwahl stellen, sollten ihre bisherige Position zum Umgang mit den neuen Gentechniken deshalb noch einmal gründlich überdenken – bei ihren Wählerinnen und Wählern gewinnen sie damit keinen Blumentopf!  Politik, Wissenschaft und Wirtschaft müssen ihre Ressourcen endlich auf ein zukunftsfähiges Produktionssystem ausrichten. Die ökologische Land- und Lebensmittelwirtschaft liefert in Deutschland, Europa und weltweit seit Jahrzehnten den Beweis, dass und wie eine nachhaltige Lebensmittelerzeugung unter Beachtung der planetaren Grenzen funktionieren kann."

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